. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXIII. 17. Januar 1919. Nr. 3. Nachdruck und Nachbildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafrechtlich verfolgt. Schling-, Rank- und Kletterpflanzen. Pflanzenschmuck an Häusern im Gebirge. Von M. Geier. (Hierzu eine Abbildung nach einer vom Verfasser für die „Garten- welt" gefertigten Aufnahme.) In dem schönen, alten Markt Mittenwald, der an der Grenze des Bayernlandes unweit Innsbruck liegt, fesselten mich einige an Hauswänden hochgezogene Geißblatt, Lonicera Caprifolium, in einer Schö


. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXIII. 17. Januar 1919. Nr. 3. Nachdruck und Nachbildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafrechtlich verfolgt. Schling-, Rank- und Kletterpflanzen. Pflanzenschmuck an Häusern im Gebirge. Von M. Geier. (Hierzu eine Abbildung nach einer vom Verfasser für die „Garten- welt" gefertigten Aufnahme.) In dem schönen, alten Markt Mittenwald, der an der Grenze des Bayernlandes unweit Innsbruck liegt, fesselten mich einige an Hauswänden hochgezogene Geißblatt, Lonicera Caprifolium, in einer Schönheit und Stärke, wie ich mich nicht erinnere, sie jemals angetroffen zu haben. Vielfach benutzt man sie hier, in dem rauhen Klima, zur Berankung der Hausmauern; sie trotzen der rauhen Witterung, blühen reichlich, und der starke Blütenduft würzt dann weithin die Luft. Es sind besonders drei Stück, die sich durch ihr hohes Alter und ihre Stärke auszeichnen. Der Stamm des einen davon hat etwa 8 cm Durchmesser. Sie stehen an den Ost- und Südostseiten der Häuser und fühlen sich dort wohl unter dem Schutz der weitvorspringenden Dächer. Letztere werden von einem meist recht schönen Holzunterbau getragen. Diesen mehr schattigen als sonnigen Standort lieben bekanntlich alle Geißblattarten. Sehr lange müssen diese starken Schlingsträucher schon stehen; genaues darüber konnte ich bisher noch nicht fest- stellen. In den ersten Jahren scheint man sie angeheftet und bis an den Balkon hinaufgezogen zu haben, der hier selten an einem Hause fehlt, dann aber ließ man ihnen Freiheit, kein Messer, keine Schere berührte sie. Das war gut so, denn sie bilden nun nicht einen dünnen Vorhang vor den Mauern, sondern mächtige Büsche, die oft mehr als 1,50 m von den Mauern abstehen und aus dichtem Zweig- gewirr gebildet sind. Sie wirken recht malerisch und werfen kräftige Schatten auf die hellen Hauswände. Die ihnen gewährte Freiheit ließ sie auch Orte erreichen, von denen


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