. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zirei (}ehärden mit dem Zeigefinger. 41 bisweilen zur Anwendung. Beispiele: der eine von den Hirten, welche auf einem der von ScMnkel entworfenen Wandgemälde in der Vorhalle des Alten Museums zu Berlin an die Grotte der Quellennymphen heranschleichen (Kü Mon., Taf. z. S. 82), und ScJiiimühalers Melusine, die ihren untreuen Gemahl überrascht (Statue im Schwantha- ler-Museum zu München; Hirth: Der Schöne Mensch III, Taf. 130 = Abb. 6ß). Es handelt sich jedoch nicht mehr um den Ausdruck satyrischer Lüsternheit. Der Ton ist ein anderer geworde
. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zirei (}ehärden mit dem Zeigefinger. 41 bisweilen zur Anwendung. Beispiele: der eine von den Hirten, welche auf einem der von ScMnkel entworfenen Wandgemälde in der Vorhalle des Alten Museums zu Berlin an die Grotte der Quellennymphen heranschleichen (Kü Mon., Taf. z. S. 82), und ScJiiimühalers Melusine, die ihren untreuen Gemahl überrascht (Statue im Schwantha- ler-Museum zu München; Hirth: Der Schöne Mensch III, Taf. 130 = Abb. 6ß). Es handelt sich jedoch nicht mehr um den Ausdruck satyrischer Lüsternheit. Der Ton ist ein anderer geworden. Auch weiterhin gehört das Motiv vornehmlich der Ju- gend an, nunmehr vorzüglich der jungen Frau. Der ehe- malige Gestus des listigen Nachsinnens hat sich aber in den Ausdruck seelenvoller Beschaulichkeit verwandelt. Die bisher lange vorherrschende Spielart, das Führen der Fin- gerspitze an den Mund, wird verhältnismässig selten *). Weibliche Beispiele des Führens der Zeigefingerspitze zum Kinn sind die aifektierte Tänzerin Canovas im Falazzo Oorsini zu Rom (Kü, Abb. 64) und das statt- Abb. 63. liehe Standbild der Fürstin Baryatinski von Thorivaldsen (Abb. 64; nach Kü S. 48). In unvollendeter Form scheint diese Handbewe- gung als eine empfindsam-vornehme und zugleich dekorativ wirksame Damengebärde in der (Zopf- und) Empirezeit auf der Mode gewesen zu sein. Beispiele: „L'Engageant" in /. Fr. von Goez' Kupferserie „Darstellungen von menschlichen Charakteren und Gestalten" (Hirth: Kunstgesch. Bilderb. VI, .3268), das Standbild der Grossherzogin von Toskana, Elisa Bona- parte als Polyhymnia von Canova {Abb. 65; nach Kü, S. 81), eine Hofdame im Kreise derselben Fürstin, l'orträtgruppe von Benveniiti in Versailles, eine Bildnisskizze von FrucVhon beim Freiherrn Vitta (Gaz. d. Beaux-Arts 1900 II, Abb. S. 199) und Dame in einer Abendgesellschaft, Sittenbild von Bo- sio (Kraemer: Das XIX. Jahrb., Taf. z. S. 28). Das B
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