. Biologisches Zentralblatt. Biology. 4^2 A. Pascher, Von der nierkwiirdigen Bewegungsweise einiger Flagellaten, messer messenden dünnen Scheibe, die nach dem Rande hin ver- dünnt ist und einer nicht sehr tiefen Schale gleicht, deren Boden zentral etwas unvermittelt verdickt ist. Hier ist das ,,Zentral- plasma", in dem auch der Kern liegt und von dem aus strangartiges Netzwerk die Schalenwand durchzieht. Die Geißel inseriert in be- stimmter Weise am konvexen Teile der Schale und kommt für die Bewegung des Organismus kaum mehr in Betracht. Vielmehr schwihirnt die Flagellate völlig nach dem


. Biologisches Zentralblatt. Biology. 4^2 A. Pascher, Von der nierkwiirdigen Bewegungsweise einiger Flagellaten, messer messenden dünnen Scheibe, die nach dem Rande hin ver- dünnt ist und einer nicht sehr tiefen Schale gleicht, deren Boden zentral etwas unvermittelt verdickt ist. Hier ist das ,,Zentral- plasma", in dem auch der Kern liegt und von dem aus strangartiges Netzwerk die Schalenwand durchzieht. Die Geißel inseriert in be- stimmter Weise am konvexen Teile der Schale und kommt für die Bewegung des Organismus kaum mehr in Betracht. Vielmehr schwihirnt die Flagellate völlig nach dem Muster einer Schirmqualle: an der Hohlseite der Schale verlaufen feine Myoneme, durch deren Tätigkeit sich der schalenartige Protoplast der Flagellate wie der Schirm einer Qualle zusammenzieht und wieder erweitert. Durch dieses rhythmische Auf- und Zusammenziehen der Schale kommt die Bewegung zustande. So soll sich nach Kofoid(1905) auch Craspedotella verhalten, die im Prinzipe Leptodisciis gleich gebaut ist, im Gegensatze dazu aber eine ringförmige zarte Lamelle be- sitzt, die über die weite Mündung der gewölbten Protoplastenschale gespannt ist und nur zentral in der Achse ein Loch frei läßt. Diese Gattung ist einer kleinen Meduse noch viel mehr ähnlich und Kofoid nennt mit großem Recht diesen Organismus ein Beispiel für Kon- vergenz. Diese merkwürdige Bewegung, hervor- gerufen durch rhythmisches Kontrahieren der schirmartigen Protoplasten ist aber bei den Flagellaten, wie zwei neue Fälle beweisen, die hier beschrieben werden sollen, noch weiter verbreitet, und zwar nicht nur bei jener Fla- gellatenreihe, der die Cystoflagellaten, die mit den Dinoflagellaten im engen Anschlüsse stehen, angehören, sondern auch bei einer anderen P'lagellatenreihe, für die man für gewöhnlich keine be- sondere Formen fülle innerhalb der einzeln lebenden Typen Fig. 1. Craspedotclla'Koio\di, schirmquallenartig gebaute Cystoflageliate — nach Kofoid aus Doflein. Le


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