. Die Gartenkunst . Bad Nauheim. Kastanienplatz an der Trinkkuranlage. ach Entwurf von Bauinspektor Jost, Darmstadt. Der von hotien Bäumen umstandene, früher von DiagonaIwe»en durchschnittene Platz hat durch den Einbau der Hecken noch bestimmtere Form bekommen. Aufnahme von Heicke, Frankfurt a. M. Blütenwolken des weißen Labkrautes, Galium alba, die Blütenflocken der Wiesen-Spierstaude, Spiraea ul- maria, rote Schäfte des Sumpfziests, Stachys palustris, goldleuchtende Blüten des gemeinen Friedlos', Lysima- chia vulgaris, oder gelber Weiderich; die weißen Sterne der Wucherblume, blaue Glockenbl


. Die Gartenkunst . Bad Nauheim. Kastanienplatz an der Trinkkuranlage. ach Entwurf von Bauinspektor Jost, Darmstadt. Der von hotien Bäumen umstandene, früher von DiagonaIwe»en durchschnittene Platz hat durch den Einbau der Hecken noch bestimmtere Form bekommen. Aufnahme von Heicke, Frankfurt a. M. Blütenwolken des weißen Labkrautes, Galium alba, die Blütenflocken der Wiesen-Spierstaude, Spiraea ul- maria, rote Schäfte des Sumpfziests, Stachys palustris, goldleuchtende Blüten des gemeinen Friedlos', Lysima- chia vulgaris, oder gelber Weiderich; die weißen Sterne der Wucherblume, blaue Glockenblumen ... ein Blühen ohne Ende. Und dann kam die Axt. Der Wald wurde gelichtet, der Graben gereinigt, und durch die Baum- wipfel zog die leise Klage nach Naturschutz . . Den Kern des Naturschutzparkes werden unsere Waldbäume bilden, und würde es gewiß lohnend sein, diese in einer solchen verpflanzbaren Größe zu wählen, daß die Anlage schon nach einigen Jahren ihr unfertiges Aussehen etwas verlöre. Und wie auf der Wiese, am Waldrande, soll auch im Walde selbst der Boden mit allerlei Kräutern, Moosen usw. bewachsen sein. Es würde auch lohnend sein, einiges rasch wachsende Ge- hölz anzupflanzen, das aber später entfernt werden müßte. Denn einer Pflege bedarf die Anlage in den ersten Jahren wohl. Wenn aber alles so weit gediehen ist, daß sich die Natur weiter helfen kann, dann wird ihr freie Bahn gegeben, tritt die Anlage in das Recht des Naturschutzparkes ein. Keine Axt, keine Schere, keine Gärtner, keine Arbeiter haben mehr etwas darin zu tun. Es wächst und verdorrt dort; vermodert; und neues Leben erblüht wieder aus dem Vergangenen. Ein Stückchen Urleben mitten im unruhigen Getriebe des modernen, hastenden Lebens. Das erleben die- jenigen, die die Anlage geschaffen, nicht mehr. Aber ein befriedigendes Genießen ist es doch auch für alle, dieses Weben und Leben der Natur aus geringer Ent- fernung zu ehren, ein wenig davon zu schauen. Denn kein Weg, ke


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