Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . ast strebte Brunellesco in der Fassadedurch Aufführung einer der Scheitelhöhe desGewölbes entsprechenden Mauer über demdas Widerlager bildenden, von der Säulegetragenen Gebälk zum Ausdruck zu Architektur hat die Aufgabe, die Verti-kalen der Säulen mit der lastenden Funktionder Mauer auszugleichen, was vor allem durch die lineare Anordnung derselben ge-schieht. Dieser einfachste hier zutage tretende Rhythmus von Stütze und Last bildetauch das Motiv der Fassade von Brunellescos Halle der Innocenti. Es


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . ast strebte Brunellesco in der Fassadedurch Aufführung einer der Scheitelhöhe desGewölbes entsprechenden Mauer über demdas Widerlager bildenden, von der Säulegetragenen Gebälk zum Ausdruck zu Architektur hat die Aufgabe, die Verti-kalen der Säulen mit der lastenden Funktionder Mauer auszugleichen, was vor allem durch die lineare Anordnung derselben ge-schieht. Dieser einfachste hier zutage tretende Rhythmus von Stütze und Last bildetauch das Motiv der Fassade von Brunellescos Halle der Innocenti. Es ist dies eineneue Form des in der griechischen Tempelfassade in Erscheinung tretenden künst-lerischen Prinzipes, das in der Anpassung an die Bedürfnisse des christlichenSakral- und Profanbaues zu dem linearen Rhythmus noch den der Masse fügt. Die griechische Tempelfassade kennt nur einen Rhythmus der Linien. Diekünstlerische Wirkung der Mauermassen wurde erst in alexandrinischer Zeit, aberniemals analog der Frührenaissance verwendet. Wie die Plastik so ist auch die. .?\bb. 1T7. Brunellesco, Pazzilcapcllc in Florenz. .Aus diesem Grunde ist zum Beispiel der Pilastcr der sagreslia vccchia nur an den Maucrecken ange-bracht, wahrend an der Wand selbst das von diesem getragene Gcbülk nur von Konsolen gestützt erscheint. 2 Siehe Schopenhauer, «Die Welt als Welt imd Vorstellung- Bd. I, S. 2>M> {(., die Materie als solche kannnicht Darstellung einer Idee sein, denn sie ist durch und durch Kausalilüt. ihr Seyn ist lauter Wirken» Ueberdie Worte «denn eigentlich ist der Kampf zwischen Schwere und Starrheit der alleinige ilsthetische Stoff derschonen .Architektur, siehe dagegen die Kritik Wüllllins in den lrolegomcna zu einer Psychologie der Archi-tektur. München 1886. S. 14 ff. 21)4 Architektur der Oriccheii typisierciul. Die Baukunst der Frülirenaissancc dagegen istebenfalls analog der Plastik, stets individualistisch: der Zweck gab hier stets An-regung zu neu


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