Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre . gegen-wärtig häufig noch gefasst wird, ist aber ein Gebilde, dessenIdentität mit dem, was wir thierische Zelle nennen, nicht ohneWeiteres zugestanden werden kann. Wenn man von gewöhnlichem Pflanzenzellgewebe spricht,so meint man im Allgemeinen damit ein Gewebe, das in seinereinfachsten und regelmässigsten Form auf einem Querschnitt(Fig. 1. a.) aus lauter vier- oder sechseckigen, wenn es etwasloser ist, aus rundlichen oder polygonalen Körpern besteht, anFig. i. denen man stets eine ziemlich dicke derbe
Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre . gegen-wärtig häufig noch gefasst wird, ist aber ein Gebilde, dessenIdentität mit dem, was wir thierische Zelle nennen, nicht ohneWeiteres zugestanden werden kann. Wenn man von gewöhnlichem Pflanzenzellgewebe spricht,so meint man im Allgemeinen damit ein Gewebe, das in seinereinfachsten und regelmässigsten Form auf einem Querschnitt(Fig. 1. a.) aus lauter vier- oder sechseckigen, wenn es etwasloser ist, aus rundlichen oder polygonalen Körpern besteht, anFig. i. denen man stets eine ziemlich dicke derbe Wand (Membran) unter-scheidet. Isolirt man einen einzel-nen solchen Körper, so findet maneinen Hohlraum, umgeben von die-ser derben, eckigen oder rundenWTand, in dessen Innerem je nachUmständen sehr verschiedene Stoffeabgelagert sein kennen, z. B. Fett,Stärke, Pigment, Eiweiss (Zellen-inhalt). Aber auch ganz abgesehen von diesen örtlichen Ver-schiedenheiten des Inhaltes, ist die chemische Untersuchungim Stande, an den zelligen Elementen mehrere verschiedeneStoffe Fig. 1. Pflanzen/eilen aus dem Centrum des jungen Triebes eines Knollens vonSolanum tuberosum, a. die gewöhnliche Erscheinung des regelmässig polygonalen,dickwandigen Zellengewebes, b. eine isolirte Zelle mit feinkörnigem Aussehen derHöhlung, in der ein Kern mit Kernkörperchen zu sehen ist. c. dieselbe Zelle, nachEinwirkung vou Wasser; der Inhalt (Protoplasma) hat sich von der Wand (Membran,Capsel) zurückgezogen. An seinem Umfange ist eine besondere feine Haut (Primor-dialschlauch) zum Vorschein gekommen, d. dieselbe Zelle bei längerer Einwirkungvou Wasser: die innere Zelle (Protoplasma mit Primordialschlauch und Kern) hatsich ganz zusammengezogen und ist nur durch feine, zum Theil ästige Fäden mit derZellhaut (Capsel) in Verbindung geblieben. Die Pflanzenzelle. 5 Die Substanz, welche die äussere Membran bildet undwelche unter dem Namen der Cellulose bekannt ist, zeigt sichim Allgem
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