. Botanisches Zentralblatt; referierendes Organ für das Gesamtgebiet der Botanik. Botany; Botany. Originalberichte gelehrter Gesellschaften. 353 noch Wurzelzweige.*) Bei solchen etwas ausgezogenen Haupt- wurzeln wirkt der kräftige, ihnen innewohnende Geotropismus auf die Weise, dass die Wurzel eine starke bogenförmige Biegung nach unten macht, wobei die Keimpflanze oben in einem fast angel- förmigen Theile endigt. Im Gegensatze zur Hauptwurzel ent- wickelt sich der hypokotyle Stamm kräftig und schnell. Er erreicht oft eine Länge von 10—13 cm und schliesst im Wesentlichen in diesem Stadium sein


. Botanisches Zentralblatt; referierendes Organ für das Gesamtgebiet der Botanik. Botany; Botany. Originalberichte gelehrter Gesellschaften. 353 noch Wurzelzweige.*) Bei solchen etwas ausgezogenen Haupt- wurzeln wirkt der kräftige, ihnen innewohnende Geotropismus auf die Weise, dass die Wurzel eine starke bogenförmige Biegung nach unten macht, wobei die Keimpflanze oben in einem fast angel- förmigen Theile endigt. Im Gegensatze zur Hauptwurzel ent- wickelt sich der hypokotyle Stamm kräftig und schnell. Er erreicht oft eine Länge von 10—13 cm und schliesst im Wesentlichen in diesem Stadium sein Längenwachsthum ab. Die zwei Kotyledonen sind in Form und Grösse sehr verschieden. Das eine Blatt — das grosse Keimblatt — hat einen halb stengelumfassenden Fuss, einen unten rinnenförmig ausgehöhlten, bis 20 cm langen Stiel und eine Spreite, die aus einem soliden, herzförmigen, bis 2 cm langen und 1 cm dicken Körper besteht. Diese Spreite, welche stets in der harten Schicht der Steinfruchtwand eingeschlossen bleibt, ent- hält reichlich Stärke, die zur Nahrung der Pflanze im Keimungsstadium und im früheren Theile des Erstarkungsstadiums verwendet wird. Die Figur 1 zeigt das grosse Keim- blatt in natürlicher Grösse, die aus der Steinfrucht ausgeschnittene Spreite von der breiten Seite her gesehen. Die Spreite ist, wie die Abbildung zeigt, unsymmetrisch und mit einer Rinne in der Längsrichtung jeder Seite versehen. Figur 2 zeigt die nämliche Blattspreite von der schmalen Seite her gesehen. Beide Abbildungen sind in natürlicher Grösse ausgeführt. Das andere Keimblatt, das das kleine genannt werden mag, ist in allen Beziehungen weniger entwickelt. Es hat weder Stiel noch Spreite und ist ein mit breiter Basis versehenes, längliches, ziemlich stark concaves Nieder- blatt von nur 0,5—0,9 cm Länge. Morphologisch entspricht es offenbar dem Blattfusse des grossen Keimblattes. Figur 3 zeigt die Form des kleinen Keimblattes, von vorn und zweimal ver- gröss


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