Ueber die Heilung der angeborenen Hüftgelenks-Verrenkung durch unblutige Einrenkung und functionelle Belastung . r Verminderung der Abductionwird, genau aus demselben Grunde wie nach einseitiger Re-position, die Auswärtskehrung der Fussspitzen um so auffälliger,als hier wegen der Beiderseitigkeit dieser Eversion eine Gachirungnicht möglich ist (vgl. S. 218). Der Gang der Kinder ist anfänglichhöchst eigenthümlich und erinnert lebhaft an die gezierten Tanz-schritte der javanischen Schauspieler. Die Schenkel greifen nicht — 236 — nach vorne, sondern mehr nach der Seite aus, die Schritte sindalso


Ueber die Heilung der angeborenen Hüftgelenks-Verrenkung durch unblutige Einrenkung und functionelle Belastung . r Verminderung der Abductionwird, genau aus demselben Grunde wie nach einseitiger Re-position, die Auswärtskehrung der Fussspitzen um so auffälliger,als hier wegen der Beiderseitigkeit dieser Eversion eine Gachirungnicht möglich ist (vgl. S. 218). Der Gang der Kinder ist anfänglichhöchst eigenthümlich und erinnert lebhaft an die gezierten Tanz-schritte der javanischen Schauspieler. Die Schenkel greifen nicht — 236 — nach vorne, sondern mehr nach der Seite aus, die Schritte sindalso kurz und wenig fördernd. Aus demselben Grunde wie nach einseitiger Repositionhabe ich auch hier die Sachen ruhig ihren natürlichen Verlaufnehmen lassen und konnte jedesmal beobachten, wie nachkürzerer oder längerer Frist die Kinder diese ihnen offenbar un-bequeme Auswärtsrollung instinctiv eigenthätig zu unterdrückenvermochten und nach und nach mehr in der Richtung nachvorne ausschritten. Zum Schlüsse weisen die Fussspitzen aller-dings immer noch merklich nach aussen: aber diese restirende. Fig. 52. Active Hyperabduction und Ueberstreckung in Bauchlage. Ansicht von vorne. Eversion ist durchaus nicht mehr auffällig und ganzsicher kein cosmetischer Fehler. Ganz im Gegentheile wirddieselbe vielfach sogar als ein cosmetischer Vortheil betrachtet. Es wurde schon erwähnt, dass die in Folge der Ueber-streckung eintretende Lumbalkyphose in der Regel von selbstwieder verschwindet und nur selten einer redressiven Behand-lung bedarf. Wenn jedoch vordere Reluxation nach oben eingetretensein sollte, so wird es sich empfehlen, eine virtuelle oder that-sächliche Kyphose der Lende ruhig fortbestehen zu lassen. Die-selbe ist gewissermassen ein Ausdruck der noch vorhandenenUeberstreckung der Hüftgelenke, welche ihrerseits das unendlich — 237 — viel grössere Uebel, nämlich die Reluxation nach hinten, mitSicherheit verhütet. Ein Stützapparat kommt bei der Nachbehandl


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