. Die Gartenwelt . Abb. 1. Platanenblätter mit dunklen Flecken längs der Blattnerven, verursacht durch den Platanenpilz. Niederrhein, besonders aus der Umgebung von Bonn. Wer hier im Spätherbste oder Winter die Orte Endenich und Poppeisdorf besucht, wird große Felder damit bestellt finden. In den beiden Orten war dieser Winterkohlbau, Advents- gemüse genannt, schon vor 40 Jahren recht bedeutend. Diese „Kappes"-Kulturart ist mit besonderen Sorten, welche hier entstanden oder durch Zuchtwahl gewonnen wurden, durch Widerstand gegen Winterkälte sich auszeichneten, dem Klima und dem Boden ange


. Die Gartenwelt . Abb. 1. Platanenblätter mit dunklen Flecken längs der Blattnerven, verursacht durch den Platanenpilz. Niederrhein, besonders aus der Umgebung von Bonn. Wer hier im Spätherbste oder Winter die Orte Endenich und Poppeisdorf besucht, wird große Felder damit bestellt finden. In den beiden Orten war dieser Winterkohlbau, Advents- gemüse genannt, schon vor 40 Jahren recht bedeutend. Diese „Kappes"-Kulturart ist mit besonderen Sorten, welche hier entstanden oder durch Zuchtwahl gewonnen wurden, durch Widerstand gegen Winterkälte sich auszeichneten, dem Klima und dem Boden angepaßt, zu einer recht einträglichen Spezialität geworden. Der Bonner Advents-Wirsing bringt keine besonders großen oder festen Köpfe, aber er ist sehr zart, und auch die losen Blätter sind schon vor Mitte Mai zum Verspeisen brauchbar. Mai-Spitzkohl (Spitzkappes) ist ein ebenfalls nicht festköp- figes, bereits gegen Ende Mai zartes, schmackhaftes Weiß- kraut zum Kochen. Rotkraut, vom frühen holländischen Rotkraut abstammend, bildet bis Juni—Juli recht feste Köpfe. Die Bonner Pflanzer legen besonderen Wert auf die rechte Zeit der Aussaat und die Pflege der Setzpflanzen. Ausgesät wird breitwürfig, nicht dicht, vom 10.—20. August auf gut gelockerte, nicht frisch gedüngte Beete. Wird früher gesät, so schießen die Pflanzen im Frühjahr leicht in Blüten- stengel; zu spät gesät, bleiben sie zu schwach und wintern aus, so daß die Felder lückenhaft dastehen. Haben die jungen Pflänzchen das fünfte bis sechste Blatt gebildet, so werden sie auf Beete pikiert, die Reihen etwa 10 cm von- einander, die Pflanzen 6 cm. Hier bleiben sie nun stehen, bis sie sich stämmig und kräftig entwickelt haben. Das Aussetzen ins Feld wird so weit wie möglich hinausgeschoben, in milden Herbsten bis in den November, daher die Bezeich- nung „Adventsgemüse". Das Land wird vorher tief um- gegraben oder gepflügt, tüchtig mit Stallmist gedüngt, dann an der Schnur entl


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