. Botanische Zeitung. Plants; Plants -- Germany. — 42 — dies Wachstum gegen den Turgordruck, denn diese Differenzierung der Leisten und Erweiterung zu Ösen erfolgt erst, wenn die Membran eine gewisse Dicke erreicht hat, die ihr ganz gut gestattet, selbständig wachsend, den Turgordruck zu überwinden. Leider kann man nur das Auftreten der fertigen Ösen feststellen, nicht aber, Zwischenstufen, die auf eine allmähliche Entwickelung, ein Offnen schließen ließen; ich würde sonst keine Bedenken tragen, in der Art, wie die Bildung dieser Ösen erfolgt, einen Beweis für ein Wachstum der Membran durch In


. Botanische Zeitung. Plants; Plants -- Germany. — 42 — dies Wachstum gegen den Turgordruck, denn diese Differenzierung der Leisten und Erweiterung zu Ösen erfolgt erst, wenn die Membran eine gewisse Dicke erreicht hat, die ihr ganz gut gestattet, selbständig wachsend, den Turgordruck zu überwinden. Leider kann man nur das Auftreten der fertigen Ösen feststellen, nicht aber, Zwischenstufen, die auf eine allmähliche Entwickelung, ein Offnen schließen ließen; ich würde sonst keine Bedenken tragen, in der Art, wie die Bildung dieser Ösen erfolgt, einen Beweis für ein Wachstum der Membran durch Intussuszeption gegen den Turgor zu Falten unter der Spaltöffnung. Eigenartig wird die Atemhöhle unter der Spaltöffnung gebildet. Zeitlich fallen immer zusammen: 1. Die erste Anlage der Leisten. 2. Das erste Auftreten der Interzellularräume im Assimilationsgewebe. 3. Die erste Ausbuchtung zur Bildung der Atemhöhle. Die Atem- höhle wird durch eine tiefe Einbuchtung in die Zelle unter der Spaltöffnung gebildet, seltener begrenzen zwei Zellen die Atemhöhle, wie es das be- kannte Bild der Wandtafel von Kny darstellt (Taf. XII). Am regelmäßigsten fand ich diese »Gewölbezellen«, wie sie Haber- landt (I, S. 159) genannt hat, bei P. Pinea ausgebildet, und dort habe ich auch ihr Entstehen am eingehendsten verfolgt, vor allem durch Messungen geprüft, ob ein Hineinwachsen der Falte ins Innere stattfände. Bei der Bildung der Atemhöhle wölbt sich von Anfang an die äußere Wand der unter der Spalt- öffnung liegenden Zelle uhrglasförmig gegen das Innere vor. Fände hierbei wirklich ein Vordringen ins Innere statt, so hätten wir ein echtes Flächenwachstum einer verhältnismäßig zarten Membran gegen den Turgor, die also durch innere Kräfte, ohne einzubiegen, ja ohne sich nur abzuplatten, den bedeutenden Turgordruck der Zelle überwinden würde. In Wirklichkeit ge- schieht nun aber gerade das Gegenteil. Die Mitte der Zell wand bleibt am Orte, und der


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