. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. 140 B. Verbeek Bonn, zool. Beitr. I Eine allgemeine Forderung an eine Ausdrucksbewegung ist ihre Ein- deutigkeit. Diese kann erstens dadurch gewährleistet werden, daß der stammesgeschichtliche Ausgangspunkt abgeändert (ritualisiert) wird und zweitens dadurch, daß mehrere solcher stammesgeschichtlicher Wurzeln zu einer neuen Einheit verschmolzen werden. Schließlich wird die Eindeutig- keit dadurch erhöht, daß die Ausdrucksbewegung weitgehend unabhängig von der Antrie


. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. 140 B. Verbeek Bonn, zool. Beitr. I Eine allgemeine Forderung an eine Ausdrucksbewegung ist ihre Ein- deutigkeit. Diese kann erstens dadurch gewährleistet werden, daß der stammesgeschichtliche Ausgangspunkt abgeändert (ritualisiert) wird und zweitens dadurch, daß mehrere solcher stammesgeschichtlicher Wurzeln zu einer neuen Einheit verschmolzen werden. Schließlich wird die Eindeutig- keit dadurch erhöht, daß die Ausdrucksbewegung weitgehend unabhängig von der Antriebsstärke in konstanter Weise abläuft. Oft ist eine „typische Intensität" (Morris 1957), deren Motivationsstärke an der Bewegungsweise nicht abzulesen ist, ausgebildet. Beim Imponieren vor einem Rivalen der hier bearbeiteten Eidechsen ist die Loslösung der Ausdruckskomponenten von der Motivationsstärke deutlich erkennbar; z. B. wenn bei gleich- bleibender Aggression die Fluchttendenz steigt (vgl. Abb. 6), wird nicht sofort Flucht ausgelöst. Diese Loslösung von der Motivationsstärke geht in unserem Falle jedoch nicht soweit, daß sie nicht dem Beobachter —ver- mutlich auch dem Artgenossen — Rückschlüsse auf die relative Antriebs- stärke gestattet (Abb. 6). 4 \. ANGRIFF Abb. 6. Ausdrucksbewegungen eines laceria-sicuia-Männchens einem Geschlechts- genossen gegenüber. Die Figuren sind in ein Koordinatensystem gesetzt, dessen Achsen Flucht und Angriff symbolisieren. Die ungefähre relative Stärke der beiden Antriebskomponenten wird durch die jeweilige Position im Koordinatensystem sichtbar. Haltung und Bewegung des Tieres oben links sind vorwiegend durch Flucht motiviert, die gewölbte Kehle zeigt aber noch Aggression an. Die Figur unten stellt ein Männchen bei ungehemmter Verfolgung eines Rivalen dar; es handelt sich nicht um eine Ausdrucksbewegung im engeren Sinne. Kriterien für die relative Stärke der Aggressivität sind: laterale Abplattung d


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