. Die Gartenwelt. Gardening. XV, 1 Die Gartenwelt. Anfang-s sind die Knollen fest, später werden sie weich und matschig; sie werden von dem Pilz in Fäulnis übergeführt. Der schleimige Inhalt der Knolle, der aus dem Pilz besteht, zerfällt in kleine Körperchen, die dann durch das Faulen der Knolle frei werden und in den Boden gelangen. Werden nun wieder Kohl- pflanzen auf dasselbe Land gesetzt, so dringt der Pilz wieder von neuem mit seinem Keimschlauch in die Zellen der Wurzeln ein und es findet eine neue Verseuchung statt. Solange wir feuchtes und trübes Wetter haben, stehen die Kohlpflanzen s
. Die Gartenwelt. Gardening. XV, 1 Die Gartenwelt. Anfang-s sind die Knollen fest, später werden sie weich und matschig; sie werden von dem Pilz in Fäulnis übergeführt. Der schleimige Inhalt der Knolle, der aus dem Pilz besteht, zerfällt in kleine Körperchen, die dann durch das Faulen der Knolle frei werden und in den Boden gelangen. Werden nun wieder Kohl- pflanzen auf dasselbe Land gesetzt, so dringt der Pilz wieder von neuem mit seinem Keimschlauch in die Zellen der Wurzeln ein und es findet eine neue Verseuchung statt. Solange wir feuchtes und trübes Wetter haben, stehen die Kohlpflanzen straff und wachsen auch langsam weiter, tritt aber trockenes, sonniges Wetter ein, so welken sie und gehen nach und nach ganz ein, ein Beweis, daß der Pilz den Pflanzen für seinen Aufbau eine Menge Wasser entzieht. Von diesem Schmarotzer werden nur Kohlpflanzen und diesen verwandte Pflanzen befallen. Diese Krankheit ist in fast ganz Deutschland verbreitet und kann durch starkes Auftreten den Kohlanbau in Frage stellen, wenn nicht gründliche Bekämpfungsmaßnahmen getroffen werden. Im Jahre 1876 soll sich der Schaden nach Angaben eines russischen Forschers in der Nähe von Petersburg auf eine Million Mark belaufen haben. Hier im Industriebezirk ist dieser Schmarotzer seit einigen Jahren so stark aufgetreten, daß der Kohlanbau den Leuten kaum noch möglich ist. Aber trotz der Gefährlichkeit und trotz des starken Auftretens des Pilzes sind sich viele Gartenbesitzer nicht über den Schädling klar, der ihre Kohlernte vernichtet. Es ist daher dringend geraten, den Laien aufzuklären, damit diese verheerende Krankheit nicht unterschätzt wird. Diesen Schmarotzer zu bekämpfen, ist außerordentlich schwierig, weil wir noch kein radikales Bekämpfungsmittel besitzen. Wir wenden Vorbeugungsmittel an, die darin bestehen, daß man inner- halb 4 bis 5 Jahren keinen Kohl auf dem verseuchten Land an- baut. Nach meinen Erfahrungen halte ich es für verwerflich, wie es
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