. Klinische und anatomische Untersuchungen über den Cretinismus . -niss zu behalten. Die Gemüthsstimmung ist meist eine ruhige, heitere. Patient kannleicht zum Lachen gebracht werden. Aufregungszustände, böse Stimmungen wurdennicht beobachtet. Patient kann Schrift und Druck in deutschen Buchstaben lesen,allerdings äusserst langsam und buchstabirend. Der Sinn des Gelesenen wird zumeistverstanden. Er schreibt seinen Namen und Aufenthaltsort, im Uebrigen aber, wenner gezwungen wird, nur einzelne Anfangsbuchstaben von vorgesagten, ihm bekanntenWorten. (Schriftprobe siehe Fig. 3.) Quantitative Begr


. Klinische und anatomische Untersuchungen über den Cretinismus . -niss zu behalten. Die Gemüthsstimmung ist meist eine ruhige, heitere. Patient kannleicht zum Lachen gebracht werden. Aufregungszustände, böse Stimmungen wurdennicht beobachtet. Patient kann Schrift und Druck in deutschen Buchstaben lesen,allerdings äusserst langsam und buchstabirend. Der Sinn des Gelesenen wird zumeistverstanden. Er schreibt seinen Namen und Aufenthaltsort, im Uebrigen aber, wenner gezwungen wird, nur einzelne Anfangsbuchstaben von vorgesagten, ihm bekanntenWorten. (Schriftprobe siehe Fig. 3.) Quantitative Begriffe mangeln keineswegs. Erkennt alle vier Eleraentarrechnungsarten iind gebraucht dieselben beim Kopfrechnen Casuistik. 17 auch mit grösseren Zahlen ziemlich geläufig. Zur Ausführung von Rechnungen aufder Tafel ist er jedoch nicht zu bringen. Die Sprache ist langsam, schwerfällig undschwer verständlich, aber keineswegs lallend. Zumeist liegt er ruhig im Belte, schläftviel, erhebt sich nur zu den Mahlzeiten und humpelt zuweilen mit Hülfe eines dicken. Stockes auf dem Corridor der Klinik, um zu rauchen. Mit den Patienten seinesKrankensaales unterhält er sich gern, lernt sogar nach kurzer Zeit Domino und leichteKartenspiele. Er ist ordentlich und reinlich. Sein Appetit ist gering. Jause undAbendessen werden meist ganz verschmäht. Er liebt den Wein, trinkt jedoch Scholz, Untersuchungen über den Cretinismus. 2 18 Casuistik. 1 nur sehr massig. Seine subjectiven Klagen beziehen sich auf Schmerzen in denBeinen, welche beim Gehen zunehmen und plötzlich auftretendes Hitzegefühl imSchädel. Häufig fährt er sich mit dem Tuche über die Stirne und -wischt dieselbe Schweisssekretion wird niemals beobachtet, die Haut ist stets trocken. Dergrosse Schädel ist bis zu den Schläfenbeinen und der Hinterhauptsschuppe Schnurr- und Vollbart, ebenso wie die Kopfhaare, von schwarzer Farbe. Gla-bella leicht faltbar. Derbe Gesichtszüge von wenig ausgeprägt


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