Archive image from page 244 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst15deut Year: 1899 XV, 10 DIE GARTENKUNST. 149 Teiles durchzugehen. Etwas Ungesunderes wie bei- spielsweise die Moschee, welche einen immensen Kostenaufwand verursachte, ist nicht wohl zu denken. Es ist typisch für diese Richtung, daß sie schon im Entstehen ausartete. Wir können um so mehr auf eine detaillierte Schilde- rung des landschaftlichen Teiles verzichten, als wir im nachfolgenden eine englische Anlage von wirklich im- posanter Großzügigkeit zu behandeln haben, die wohl mit das Beste darstellt, was in


Archive image from page 244 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst15deut Year: 1899 XV, 10 DIE GARTENKUNST. 149 Teiles durchzugehen. Etwas Ungesunderes wie bei- spielsweise die Moschee, welche einen immensen Kostenaufwand verursachte, ist nicht wohl zu denken. Es ist typisch für diese Richtung, daß sie schon im Entstehen ausartete. Wir können um so mehr auf eine detaillierte Schilde- rung des landschaftlichen Teiles verzichten, als wir im nachfolgenden eine englische Anlage von wirklich im- posanter Großzügigkeit zu behandeln haben, die wohl mit das Beste darstellt, was in Deutschland in dieser Weise geschaffen wurde. Es ist der Park Schön- busch bei Aschaffenburg, den Friedrich Karl Joseph von Erthal, der letzte Erz- bischof von IMainz, anlegte. Er war nach der Besetzung seiner Residenz durch die Franzosen (1794) nach Aschaffenburg übergesie- delt. Die Anlage fällt so- mit in die Wende des 18. Jahrhunderts. Unsere Bil- der mögen den Beweis liefern für den Geschmack dieses hochgebildetenKur- fürsten. Die Oberleitung hatte der kurfürstlich mainzische Staatsminister Freiherr vonSickingen. Zu den Gartenanlagen wurde u. a. auch Skell herange- zogen. Die Pläne zu den Gebäuden entwarf der In- genieuroberleutnant Dyri- goyen, späterer Oberbau- rat in München. Besonders ist das prächtäe There- sienschlößchen mit seiner reizvollen Umgebung eine außerordentlicheLeistung. Ich möchte auch auf das ,,Dörfchen' hinweisen, das wohl ein Unikum darstellt. Eine Dorfszenerie en miniature, wo man nach dem Muster Marie Antoinettes in Klein-Trianon dem Land- und Schäferleben huldigte; bekanntlich eine Haupt- passion in der sentimentalischen Zeit. Gewöhnlich schrieb man noch durch poetische Inschriften die Stim- mung vor, die hier herrschen sollte: „Hier seh ich, was ich nimmer sähe, die Hölle fern, den Himmel nahe, Hier trotz ich ihr, hier preis ich ihn. Hier, wo wir nur in Hütten wohnen. Seh' ich nicht Perlen und nicht Kronen. Doch seh'


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