. Denkschriften - Ãsterreichische Akademie der Wissenschaften. 122 H. Jacobi, stärker, so werden auch die Bogen länger. Diese müssen also im allgemeinen umso kürzer sein je länger die Exponierung im Lichte dauert. Dann aber muà die gleiche Ursache, welche die Hemmung hervor- ruft, auch die Beschleunigung zur Folge haben, das heiÃt, der Wechsel von Hemmung und Beschleunigung entsprechen einander wie Reaktion und Gegenreaktion. Sind diese beiden gleich stark, so müÃte, wie vorhin schon erwähnt, die reine Sinuskurve auftreten. Das wäre möglich, wenn dem Lichtreiz kein anderer entgegenwir


. Denkschriften - Ãsterreichische Akademie der Wissenschaften. 122 H. Jacobi, stärker, so werden auch die Bogen länger. Diese müssen also im allgemeinen umso kürzer sein je länger die Exponierung im Lichte dauert. Dann aber muà die gleiche Ursache, welche die Hemmung hervor- ruft, auch die Beschleunigung zur Folge haben, das heiÃt, der Wechsel von Hemmung und Beschleunigung entsprechen einander wie Reaktion und Gegenreaktion. Sind diese beiden gleich stark, so müÃte, wie vorhin schon erwähnt, die reine Sinuskurve auftreten. Das wäre möglich, wenn dem Lichtreiz kein anderer entgegenwirken würde. Dies ist jedoch bei der Pflanze niemals der Fall. Bei der im Dunkeln weiter kultivierten Lichtpflanze muà die etiolierende Wirkung der Dunkelkeit, eventuell noch andere Faktoren und schlieÃlich der Verbrauch der Reservestoffe die Wirkung des Lichtreizes zum Abklingen bringen, ob sie nun eine hemmende oder fördernde war. Fig. 5. â .. sinuskurve. Konstruktion auf der Achse x und Transformation auf das Koordinatensystem x, y\. Auf den Vergleich der Wachstumskurve mit der Sinuskurve wird nicht der »mathematischen Fundierung« vi^egen Wert gelegt; diese wäre schwer genug herzustellen. Das Aufklärende an dem Vergleiche ist die Darstellungsmöglichkeit der Wirkungsweise eines Lichtreizes, so daà zu erkennen ist, daà er nicht ein konstantes Ansteigen der Wachstumskurve zur Folge hat, sondern daà er ihr einen wellenförmigen Verlauf gibt, den erst eine Gegenwirkung zum allmählichen Schwinden bringt. Das Auftreten von Wachstumsschwankungen, »das Auf- und Abwallen der Zuwachsbewegung« nach Hofmeister,! wird in der Literatur verschiedentlich erwähnt. Pfeffer^ spricht von Wachstums- oscillationen, die auch bei völliger Konstanz der äuÃeren Bedingungen auftreten und die er deshalb zu den autonomen Bewegungen zählt. Ihre Ursache findet er im Antagonismus der Gewebe und in 1 Pfeffer, Pflanzenphysiologie, IL Bd.,


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