. Der Ornithologische Beobachter. Birds; Birds. — 230 Ich hatte wenig Freude an meinen Pfleglingen. Einzig der Wachtelschlag, den ich jeden Morgen früh von 31/2 Uhr an bis gegen (i Uhr in nächster Nähe meiner Wohnung hören konnte, bot mir einige Entschädigung. Wälirend des Tages schlug das Männclien nur 2 Mal bei regnerischem Wetter. Die Nacht hindurch waren die Vögel gewöhnlich sehr unjuhig, flatterten in dem Behälter umher und stiessen sich dabei gelegentlich die Köpfe blutig. Am Tage waren sie ziemlich still. Bei meiner Annäherung legten sie sich gewöhnlich platt auf den Boden mid ihr Blick
. Der Ornithologische Beobachter. Birds; Birds. — 230 Ich hatte wenig Freude an meinen Pfleglingen. Einzig der Wachtelschlag, den ich jeden Morgen früh von 31/2 Uhr an bis gegen (i Uhr in nächster Nähe meiner Wohnung hören konnte, bot mir einige Entschädigung. Wälirend des Tages schlug das Männclien nur 2 Mal bei regnerischem Wetter. Die Nacht hindurch waren die Vögel gewöhnlich sehr unjuhig, flatterten in dem Behälter umher und stiessen sich dabei gelegentlich die Köpfe blutig. Am Tage waren sie ziemlich still. Bei meiner Annäherung legten sie sich gewöhnlich platt auf den Boden mid ihr Blick schien mich zu fragen: „Was habe ich dir zu Leide gethan, dass du mich hier eingesperrt hast?" Je öfters ich meine Gefangenen betrachtete, desto mehr gelangte ich zu der Überzeugung: „Die Wachtel ist kein Käfij/rogel, sie gehört ins freie ; Wie gross die Zahl der in Gefangenschaft gehaltenen Wachteln ist, ist mir nicht bekannt, aber ich bedaure sie alle. In jüngster Zeit bot ein bernischer Wildprethändler lebende Wachteln zum Preise von Fr. 1. — das Stück zum Verkaufe aus und wird dieser billie-e Preis gewiss manchen Liebhaber bewogen haben,, sich so einen Vogel anzuschaffen, welcher dann in vielen Fällen aus Un- kenntnis des Pflegers elend zu Grunde gegangen ist. Genannter Verkäufer erklärte zwar, er habe die Wachteln hauptsächlich aus dem Grunde kommen lassen, damit den Vogelfreunden Gelegenheit geboten sei, sich mit wenig Kosten einige Stück an- zuschaffen und dann in Freiheit zu setzen. Auf diese Art würde unsere federwildarme Gegend in kurzer Zeit wieder einen ordent- lichen Bestand an Feldhühnern aufweisen. Diese Absicht ist sehr lobenswert, der Erfolg jedoch. Die Wachtel. dürfte zweifelhaft sein. Ich habe das Gefühl, dass nur wenige der in Privatbesitz übergegangenen Wachteln sich wieder ihrer Frei- heit erfreuen. Ich lasse mich gerne eines Bessern belehren und ersuche unsere ornithologischen Beobachter in der Morgenf
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