. Die Gartenwelt. Gardening. 194 Die Gartenwelt. VII, 17 zur Ausführung gekommen sein, weil weder Wasser noch Felsmassen in jenem Umfange hier zu beschaffen gewesen wären. Von bleibendem Wert haben sich dagegen die auf der Ost- und Westseite der Orangerie in regelmässigem Viereck gepflanzten Lindenhaine und die noch einzig in ihrer Art dastehenden Lindenalleen, die sich vom westlichen Ein- gang bis zu dem an der Ostseite stehenden Pavillon hin- ziehen, erwiesen. Die übrigen Anlagen mit ihren vielen kleinen Bassins, geradlinigen Wasserläufen, kreisrunden Bosketts, Säulen- und Laubengänge


. Die Gartenwelt. Gardening. 194 Die Gartenwelt. VII, 17 zur Ausführung gekommen sein, weil weder Wasser noch Felsmassen in jenem Umfange hier zu beschaffen gewesen wären. Von bleibendem Wert haben sich dagegen die auf der Ost- und Westseite der Orangerie in regelmässigem Viereck gepflanzten Lindenhaine und die noch einzig in ihrer Art dastehenden Lindenalleen, die sich vom westlichen Ein- gang bis zu dem an der Ostseite stehenden Pavillon hin- ziehen, erwiesen. Die übrigen Anlagen mit ihren vielen kleinen Bassins, geradlinigen Wasserläufen, kreisrunden Bosketts, Säulen- und Laubengängen sind, nachdem sie an der Grenze ihrer Vollendung und Vervollkommnung angelangt waren, nach und nach wieder eingegangen. Auch mögen die im Laufe der Zeit hier eingetretenen politischen Ereignisse mit dazu beigetragen haben. â Der letzte Markgraf Karl Alexander, der spätere Gemahl der Lady Craven, legte 1791 die Regierung nieder, trat die beiden Fürstentümer Ansbach und Bayreuth an Preussen ab und verlegte seinen Wohnsitz nach England. Nachdem König Friedrich Wilhelm IE. 1806 Ansbach an Frankreich hatte abtreten müssen und Marschall Bernadotte mit 40 000 Mann sieben Mo- nate lang die Stadt besetzt gehalten hatte, kam das Fürstentum, welches von den kriegerischen Drangsalen lei- den musste, an die Krone Bayern. Ein Fürst hat seitdem seinen dauernden Wohnsitz hier nicht wieder genommen und es kann deshalb nicht wunder nehmen, wenn der Hofgarten längere Zeit ver- waist, der ausreichenden Mit- tel entbehren musste, die eine sorgfältige Unterhaltung sei- ner Eigenart verlangt hätte. Es ist deshalb auch keineswegs zu erkennen, dass der um die Mitte des 18. Jahrhunderts aus dem italienischen oder römischen Geschmack sich entwickelnde französische Gartenstil im â hiesigen Hofgarten zum Ausdruck gekommen wärt'. Man ist vielmehr vom italienischen nolens volens gleich zu dem englischen, dem natürlichen Gartenstil übergegangen


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