Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft . &n Forst inGiesenbrügge. Kr. Soldin in der Neumark stammt. Ich stand bei einer Treibjagddort vor dieser Schonung, die besagte Kiefer enthielt. Diese ist von kräftigemWuchs und hatte an dem Haupttrieb in fast noch stärkerem Maße die Kienapfel-bildung entwickelt, wie an diesem Seitentriebe, den ich einsende, auch waren nochmehrere solche »Massenkienapfeltriebe« an der Kiefer. Falls diese Erscheinung vondendrologischem Interesse ist. bitte ich ganz ergebenst um Benachrichtigung undErklärung der Entstehungsursache resp. ob diese Massenbildu


Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft . &n Forst inGiesenbrügge. Kr. Soldin in der Neumark stammt. Ich stand bei einer Treibjagddort vor dieser Schonung, die besagte Kiefer enthielt. Diese ist von kräftigemWuchs und hatte an dem Haupttrieb in fast noch stärkerem Maße die Kienapfel-bildung entwickelt, wie an diesem Seitentriebe, den ich einsende, auch waren nochmehrere solche »Massenkienapfeltriebe« an der Kiefer. Falls diese Erscheinung vondendrologischem Interesse ist. bitte ich ganz ergebenst um Benachrichtigung undErklärung der Entstehungsursache resp. ob diese Massenbildung von Früchten ander Kiefer schon öfter beobachtet ist. Antw.: Unter Zapfensucht versteht man eine abnorme Anhäufung vonZapfen. Sie wird besonders häufig bei den Kiefern (Gattung Pinus) ährend normalerweise nur wenig weibliche Blüten sich am Ende der Jahrestriebeaus Quirlknospen entwickeln und die Bildung der männlichen Blüten auf die Regionder Zweig-Basis beschränkt bleibt, sieht man bei der Zapfensucht sowohl an Stelle. Zapfensucht bei der Kiefer, Pinus silvestris. der männlichen Blüten an der Zweigbasis wie an Stelle der die Nadeln tragendenKurztriebe die Zapfen auftreten. Infolgedessen sind manchmal die Jahressprossefast auf ihrer ganzen Länge mit Zapfen bedeckt. Der hier photographierte Kiefern-sproß, welchen Herr von ^örj-/^//-Ernestinenhof in der Neumark einschickte, hatz. B. 76 einjährige Zapfen. Da sich diese bei der Entwicklung gegenseitig hemmen undeine ungewöhnlich große Menge von Bildungsstoflfen beanspruchen, pflegen sie kleinerwie Zapfen in der normalen Zahl zu bleiben. Für gewöhnlich bildet die Kiefer nur1, 2, 3 Zapfen aus. In einem mit vielen Abbildungen ausgestatteten Artikel:»Teratologische Bilder« in meiner naturwissenschaftlichen Zeitschrift für Forst- undLandwirtschaft, iQio, S. 263 habe ich solche Erscheinungen der Zapfensucht beiKiefern, Fasciationen oder Verbänderungen und andere Abweichungen genauerbesprochen


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