. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. Heft 1/2 27/1976 Biologie der Zwergtrappe 35 dem Hahn zu verstecken, wehrte sich entschieden gegen alle seine Annä- herungsversuche und griff ihn schließlich an. Die Hähne sind in der Hauptbalzzeit sofort hinter jeder Henne, die sie sehen, her und versuchen sie zu vergewaltigen. Legt dann die Henne schließlich, macht sie weder ein richtiges Nest noch kümmert sie sich um die Eier. Sie will unter allen Umständen weg vom Hahn und zwar außer Sichtweite. Es nützt nichts,


. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. Heft 1/2 27/1976 Biologie der Zwergtrappe 35 dem Hahn zu verstecken, wehrte sich entschieden gegen alle seine Annä- herungsversuche und griff ihn schließlich an. Die Hähne sind in der Hauptbalzzeit sofort hinter jeder Henne, die sie sehen, her und versuchen sie zu vergewaltigen. Legt dann die Henne schließlich, macht sie weder ein richtiges Nest noch kümmert sie sich um die Eier. Sie will unter allen Umständen weg vom Hahn und zwar außer Sichtweite. Es nützt nichts, wenn man den Hahn in eine Nachbarvoliere setzt. In diesem Verhalten der Hennen liegt wohl das Hauptproblem für Gefangenschaftszuchten. 1971 und 1972 legte die eine meiner beiden Hennen befruchtete Eier, brütete aber aus den angegebenen Gründen nicht. 1972 legte die andere Henne und brüte- te auch, aber die Eier waren unbefruchtet, weil ich den Hahn noch vor Ablage des ersten Eies entfernt hatte. 1974 hatte ich zur Brutzeit nur noch eine Henne. Ich hielt sie mit einem Hahn zusammen in einer Voliere, bis sie Ende Mai wieder die typische Abwehr gegen ihn zeigte. Als ich das erste Ei im Legedarm fühlte, brachte ich diesen Hahn und alle weiteren in der Nähe untergebrachten Hähne für die Henne außer Sichtweite. Darauf machte die Henne ein Nest, beruhigte sich sofort und legte am 12. 6. ihr erstes Ei, am 14. 6. das zweite und am 16. 6. das dritte. Morgens bei der Fütterung lief die Henne unruhig am Volierengitter auf und ab und maunzte leise. Hinter dem Haus balzten zwei Hähne. Dieses Maunzen war neu, und ich hatte sofort den Eindruck, daß die Henne zum Hahn wollte. Sie war gestutzt, ich öffnete die Volie- rentüre und die Henne lief gleich in Richtung der balzenden Hähne. Ich fing ei- nen der Hähne, brachte ihn zur Henne und ließ ihn etwa 20 m von ihr entfernt laufen. Sowie die Henne den Hahn wahrgenommen hatte, legte sie sich flach nie- der und reckte Hals


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