. Die Gartenwelt . exilis. Er deutet zwar darauf hin, daß sie medizinischen Zwecken nicht diene, sagt aber nichts von einer wohlriechenden Wurzel! In Pompeji gibt es an verschiedenen Häusern oder deren Innerem wunderbar erhaltene Wandmalereien, darunter schnee- weiße Iris florentina und bimmelblaue Iris pallida. Sie sind an ihrer Farbe gut zu erkennen. Die Form der pallida ist etwas verschieden von jener der florentina, ganz wie in der Natur. So findet sie sich im Viridarium des Hauses „Papridius" , auch im Hause der „Niobe". Comes*) hält diese pompejanische Iris für germanica, er fo


. Die Gartenwelt . exilis. Er deutet zwar darauf hin, daß sie medizinischen Zwecken nicht diene, sagt aber nichts von einer wohlriechenden Wurzel! In Pompeji gibt es an verschiedenen Häusern oder deren Innerem wunderbar erhaltene Wandmalereien, darunter schnee- weiße Iris florentina und bimmelblaue Iris pallida. Sie sind an ihrer Farbe gut zu erkennen. Die Form der pallida ist etwas verschieden von jener der florentina, ganz wie in der Natur. So findet sie sich im Viridarium des Hauses „Papridius" , auch im Hause der „Niobe". Comes*) hält diese pompejanische Iris für germanica, er folgt Plinius, der sie aber nicht besonders benennt und einfach nach Comes selber als „Iris rufa melior quam Candida" bezeichnet und unter den Kranzblumen aufzählt. Auch von ihr sagt Plinius nichts, was auf die „Veilchenwurzel" hindeutet, wohl aber zeigt er deutlich, daß ihm pallida vorschwebt, als er sagt: „Caulem habet cubitalem, erectum". . sicut arenus callestris! Er redet von den medizinischen Eigenschaften dieser Art. Nun ist aber Iris germanica in Süditalien nirgends wild, wohl aber angepflanzt. Wild ist sie erst näher dem toska- nischen Apennin und näher nach Oesterreich und in Deutsch- land. Im Süden ist sie überall durch pallida vertreten, auch in Dalmatien bis weit nach Asien hinein. Sie ist begleitet von Iris florentina, aber durch- aus nicht überall in ihrem Gebiete. In Arabien v/'ird florentina ebenfalls blau, und zwar wunder- voll indigoblau, viel schöner als die violette ger- manica. Und in Tunis wird florentina himmel- blau, ganz ähnlich der pallida, bleibt aber im Bau und in jeder Form eine wechselvolle floren- tina, ganz abweichend in der Form von Iris ger- manica! Also alle blauen südlichen „Iris ger- manica" sind keine rechten germanica, sondern Formen von florentina, aber oberflächliche Iris- kenner werfen die florentina und pallida von jeher zu germanica! Daher auch der Irrtum von Comes. Plinius hatte pallida


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