. Die Gartenwelt . Michauxia campanuloides, ein seltener, aber inter- essanter Vertreter der Campanulaceen - Gattung. Die Säulenpappel ist genau wie die säulenförmigen Unterarten von Eichen und Ulmen in unseren Gärten und Parks, ein Abkömmling der Schwarzpappel, der irgendwo im Orient aus Samenkörnern dieser Stammart entstanden ist. Das Eigentümliche bei den Pappeln, wie auch bei Weiden ist, daß man auf einem Baume nur männliche, auf einem andern nur weibliche Blüten findet und daß ferner fast nirgends in Deutschland weibliche Bäume der Säulenpappel vorkommen, weil, wie gesagt, alle lebenden S
. Die Gartenwelt . Michauxia campanuloides, ein seltener, aber inter- essanter Vertreter der Campanulaceen - Gattung. Die Säulenpappel ist genau wie die säulenförmigen Unterarten von Eichen und Ulmen in unseren Gärten und Parks, ein Abkömmling der Schwarzpappel, der irgendwo im Orient aus Samenkörnern dieser Stammart entstanden ist. Das Eigentümliche bei den Pappeln, wie auch bei Weiden ist, daß man auf einem Baume nur männliche, auf einem andern nur weibliche Blüten findet und daß ferner fast nirgends in Deutschland weibliche Bäume der Säulenpappel vorkommen, weil, wie gesagt, alle lebenden Säulenpappeln von jenen zuerst einge- führten Bäumen männlichen Geschlechts herrühren. Sie sind auch tatsächlich nichts anderes als Teile von Bäumen, die durch fachge- mäße Behandlung in der Baumschule herangezogen und vermehrt werden. Als Teile derselben besitzen sie natürlich auch deren Eigenschaften, vor allem auch die durch hohes Alter verminderte Wachstums- und Lebenskraft. Die Meinungen über die Ursache der verhältnismäßig früh eintretenden Wipfeldürre bei Säulenpappeln gehen ziemlich auseinander, die einen führen dies hauptsächlich auf Altersschwäche zurück, andere glauben, daß hier der Pappelbohrer und ähnliche Pflanzenschädlinge die Ursache der Erscheinung bilden, welche als krankhaft bezeichnet werden kann. Mit überraschender Geschwindigkeit verbreitete sich die Säulen- pappel in allen Teilen Mitteleuropas; namentlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts pflanzte man sie mit Vorliebe zur Verschönerung des Landschafts- und Städtebildes an, wie dies auch viele Bilder aus jener Zeit veranschaulichen. Ueberall kamen bald an den zahlreichen Chausseen, welche gebaut wurden, schlanke Säulenformen zur Ver- wendung, die heute noch vielfach ein wirklich schönes, charakte- ristisches Wahrzeichen einer Gegend bilden. Auf weite Entfernung hin hebt sich der Straßenzug deutlich sichtbar ab, weshalb ja Napoleon l. aus rein militärisch-strategisch
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