. Pflügers Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere . hervor, dass die Reizbildung auf eine andere Stelle im Vor-hof übergegangen ist. Nach Vagusreizung kommt es zu vollständigem,minutenlangem, das Leben bedrohenden Herzstillstand, dessen Ein-tritt in Fig. 1 zu sehen ist. Durch den gleichzeitigen Fortfall derP-Zacken und der Kammerelektrogramme ist bewiesen, dass trotzder stark veränderten Form der letzteren und der sehr beträchtlichenÃberleitungszeit (0,18 Sekunden) die Kammern bis dahin in Ab-hängigkeit von den Vorhöfen geschlagen hatten. Dass das Strophantin die


. Pflügers Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere . hervor, dass die Reizbildung auf eine andere Stelle im Vor-hof übergegangen ist. Nach Vagusreizung kommt es zu vollständigem,minutenlangem, das Leben bedrohenden Herzstillstand, dessen Ein-tritt in Fig. 1 zu sehen ist. Durch den gleichzeitigen Fortfall derP-Zacken und der Kammerelektrogramme ist bewiesen, dass trotzder stark veränderten Form der letzteren und der sehr beträchtlichenÃberleitungszeit (0,18 Sekunden) die Kammern bis dahin in Ab-hängigkeit von den Vorhöfen geschlagen hatten. Dass das Strophantin die Automatie der Vorhöfe auch ausser-halb des Siriusknotens zu beeinflussen vermag, geht ferner daraus her-vor, dass mit Strophantin oder Digitalin vergiftete Herzen bisweilen aufVagusreizung mit Vorhofflimmern reagieren x). Die Vagusreizung selbstspielt bei diesem Vorgange nur eine sekundäre Rolle, indem sie latentetoxische Erregungen teils durch die Ausschaltung der dominierenden 1) Winterberg, Pflügers Arch. Bd. 122 S. 372. 15 226 C. J. Eothberger und H. Winterberg:. Ãber den Einfluss von Strophantin auf die Reizbildungsfähigkeit etc. 227 Ursprungsreize, teils durch die Trennung der multiplen lokalenReizstellen (Leitungshemmung) wirksam macht1). In Fig. 2 a und b reproduzieren wir ein Beispiel von Vorhof-flimmern bei weit vorgeschrittener Strophantinvergiftung, welche des-halb interessant ist, weil den sehr feinen Flimmerbewegungen ausser-ordentlich frequente und regelmässige Saitenbewegungen entsprechen,die anfangs eine Frequenz von 1500 Schwingungen pro Minuteaufweisen, wobei aber nur die grösseren ganz deutlichen Ausschlägegezählt sind. Später (Fig. 2 b) werden mit dem Gröberwerden desFlimmerns auch die Saitenbewegungen träger und bieten im gewöhnliche Bild des Vorhofflimmerns. Eine bestimmte Dosis, nach welcher durch Vagusreizung Vorhof-flimmern entsteht, lässt sich nicht angeben. In sehr vielen Fällengel


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