. Die Gartenwelt. Gardening. 170 Die Gartenwelt. XVII, 13 können. Zuerst besuchten wir die Gartenbauschule, wo uns besonders die ersten Versuche mit Baumwollenkultur interessierten. Weiter besuchten wir die ausgedehnten Weinanlagen von Lebedew und Swerilin (Abbildung Nr. 12, Seite 158). Die Kultur der Reben ist hier folgende: Der zur Weinpflanzung ausersehene Platz wird durch Längs- und Querwege in Quadrate geteilt. Jedes Quadrat ist etwa 1 800 qm groß und heißt hier „Salmak". Der Salmak seinerseits wird durch Furchen, welche 2V2 — 3'/2ni voneinander abstehen, in Streifen geteilt, welche


. Die Gartenwelt. Gardening. 170 Die Gartenwelt. XVII, 13 können. Zuerst besuchten wir die Gartenbauschule, wo uns besonders die ersten Versuche mit Baumwollenkultur interessierten. Weiter besuchten wir die ausgedehnten Weinanlagen von Lebedew und Swerilin (Abbildung Nr. 12, Seite 158). Die Kultur der Reben ist hier folgende: Der zur Weinpflanzung ausersehene Platz wird durch Längs- und Querwege in Quadrate geteilt. Jedes Quadrat ist etwa 1 800 qm groß und heißt hier „Salmak". Der Salmak seinerseits wird durch Furchen, welche 2V2 — 3'/2ni voneinander abstehen, in Streifen geteilt, welche „Uwalok" heißen. Meist gegen den Herbst gräbt man in die Furchen Gruben von etwa 70 cm Tiefe und Breite, welche mit einer Mischung von Mist, Lehm und Rasenerde gefüllt werden. Der Abstand der Gruben beträgt etwa 2 m. Es kommen auf 1 ha etwa 1200 Reben. Um die Rebstöcke anbinden zu können, werden längs der Uwaloks in Abständen von 3—4 m Pfähle eingegraben, an welche querüber dünne Stangen befestigt werden, sodaß die Reben, wenn sie heranwachsen, gleich- sam eine grüne Laubengalerie bilden, denn in Astrachan darf man die Trauben nicht der direkten Sonne aussetzen, da sie sonst verbrennen würden. Infolge des starken Wuchses werden die Reben lang geschnitten. Man läßt am Stock 2—4 vor- jährige Triebe von 1 — 1V2 "i Länge. An jedem alten Triebe läßt man 2—4 junge Triebe von etwa 70 cm Länge stehen. Zum Ersatz der alten Stöcke werden nach je 6—10 Jahren einige junge Wurzelschoße stehen gelassen. Nach dem Schnitt werden die Reben zusammengebunden, mit einer 10 cm starken Schicht Heu bedeckt und so mit Erde be- schüttet, daß sie im Winter nicht erfrieren. Das Begießen der Reben geschieht nach Entfernung der Winterdecke zweimal vor der Blüte; während der Blüte wird nicht gegossen. Nach der Blüte, wenn die Beere die Größe einer Erbse erreicht hat, wird wieder gegossen. Die letzte Bewässerung geschieht vor der Einwinterung. Ma


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