. Allgemeine Biologie. Cytology; Histology. 478 Zwanzigstes Kapitel. einandergesetzt hat, stehen erstens die Enden der Bälkchen beider Züge überall rechtwinklig auf der oberflächlichen Rindenschicht des Knochens, zweitens kreuzen sich die unzähligen in Kurven verlaufenden Bälkchen der beiden Seiten, wo sie in ihrem Verlaufe einander schneiden, unter rechtem Winkel. Die zwischen ihnen gelegenen, von rotem Knochenmark ausge- füllten Räume sind daher mehr oder minder quadratisch. Mit den Augen des Ingenieurs betrachtet, stellen die von der Adduk- torenseite ausgehenden Züge „Druckbälkchen oder Dr


. Allgemeine Biologie. Cytology; Histology. 478 Zwanzigstes Kapitel. einandergesetzt hat, stehen erstens die Enden der Bälkchen beider Züge überall rechtwinklig auf der oberflächlichen Rindenschicht des Knochens, zweitens kreuzen sich die unzähligen in Kurven verlaufenden Bälkchen der beiden Seiten, wo sie in ihrem Verlaufe einander schneiden, unter rechtem Winkel. Die zwischen ihnen gelegenen, von rotem Knochenmark ausge- füllten Räume sind daher mehr oder minder quadratisch. Mit den Augen des Ingenieurs betrachtet, stellen die von der Adduk- torenseite ausgehenden Züge „Druckbälkchen oder Druckplättchen dar. d. i. Bälkchen, in denen die scherenden Kräfte aufgehoben sind und welche zugleich der Druckwirkung der Körperlast auf die Adduktorenseite den erforderlichen Widerstand entgegensetzen. Es wird ausschließlich in den Richtungen dieser Bälkchen (las obere Ende des Oberschenkels ge- drückt, und wenn daher in diesen Richtungen keine oder nicht entsprechend starke Bälkchen vorhanden wären, so müßte der Druck zu einem Zer- drücken des Knochens führen". Die Bälkchen der Trochanterseite dagegen sind Zugbälkchen, in denen ebenfalls keine sche- renden Kräfte störend wirken und welche zugleich dem durch die Körperlast bedingten, auf die Trochanter- seite wirkenden Zug den erforderlichen Widerstand leisten und demnach ein Auseinanderreißen des Kno- chens zu verhindern bestimmt sind. Wie in der Konstruktion des Krahns (Fig. 319) die Zug- und Drucklinien, so „drängen sich am Femur (Fig. 320) die Bälkchen der Spongiosa gegen das Mittelstück des Knochens hin zu kompaktem Gefüge zusammen, welches am festesten und dicksten sein muß gegen das Mittelstück des Knochens hin", weil hier die größte Biegungsfestigkeit vorhanden sein muß. In den meisten Fällen ist die Architektur der Spongiosa für einfachere statische Verhältnisse als am obern Femurende eingerichtet; sie ist gewöhnlich nur einem Druck durch Belastung in einer Richt


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