. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology, Comparative. 3S8 Fünfter- Capitel. oder in eine Alkalilösnng-, in eine Metallsalz- oder Zuckerlösung hängte so treten an den Unterschenkelmuskeln des Frosches Zuckungen auf, ein Beweis, dass der Nerv in Erregung ierathen ist. Im Uebrigen kann man mit dem Galvanometer auch am herausgeschnittenen Nerven die Erregung durch chemische Reize an der Elektricitätseutwicklung bemerken, welche den vom ruhenden Nerven abgeleiteten Strom be- einriusst. b. Läbmungserscheinungen. Den erregenden Wirkungen der eben genannten chemischen R


. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology, Comparative. 3S8 Fünfter- Capitel. oder in eine Alkalilösnng-, in eine Metallsalz- oder Zuckerlösung hängte so treten an den Unterschenkelmuskeln des Frosches Zuckungen auf, ein Beweis, dass der Nerv in Erregung ierathen ist. Im Uebrigen kann man mit dem Galvanometer auch am herausgeschnittenen Nerven die Erregung durch chemische Reize an der Elektricitätseutwicklung bemerken, welche den vom ruhenden Nerven abgeleiteten Strom be- einriusst. b. Läbmungserscheinungen. Den erregenden Wirkungen der eben genannten chemischen Reize gegenüber stehen die Wii'kungen bestimmter chemischer Stotlt'e, welche die Lebenserscheinungen herabsetzen oder ganz lähmen. Diese Stoffe werden daher als „Narkotica'' oder „Anae sthetica" bezeichnet. Zu ihnen gehören vor Allem diejenigen, welche auf alle Formen der lebendigen Substanz und auf alle Lebenserscheinungen lähmend wirken : Alkohol, Aether, Chloroform und Chloralhj^drat. Zu diesen gesellt sich die grosse Gruppe dei' Alkaloide, deren Vertreter, wie Morphin, Chinin, Veratrin, Digitalin, Strychnin, Curare etc., zum Theil eine unter den verschiedenen Formen der lebendigen Substanz weit ver- breitete, zum Theil aber auch eine nur auf ganz bestimmte Zellformen, vor Allem auf die Zellen des Centralnervensystems, beschränkte Wir- kung besitzen. Die lähmenden Wirkungen der Narkotica auf die Stoffwechsel - Er sehe in u n gen sind besonders von Claude Bernard ^) studirt worden. Der bekannte Pariser Physiologe hat gezeigt, dass der Stoffwechsel z. B. durch Chloro- formnarkose in den verschiedenartigen Zell-, formen unterdrückt wird. So ist z. B. an Pflanzenzellen die Läh- mung des Stoffwechsels, und zwar besonders die Authebung der Kohlensäurespaltung im Chlorophyll, sehr leicht festzustellen. Claude Bernard benutzte dazu die im W^asser lebende Fadenalge Spirogyra, deren cylindrische Zellen der Länge nach zu feinen Fädchen an- einander gereiht sind


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