. Winke für die Anfertigung und Verzierung der Paramente. ngebracht werden, die Überfangstiche aber in wagrechten Reihen stehenund die Goldfäden bald mehr oder weniger durchglänzen lassen, bald völligverdecken, je nachdem das Muster das eine oder andere verlangt. BeideVerwendungsarten des Überfangstiches können warm empfohlen werden. 9. Der gespaltene Stich, von seiner Wirkung treffend Modellierstichgenannt, gleicht dem Kettenstich. Man macht ihn, indem man die Nadel beijedem neuen Stich durch den vorhergehenden hindurch aus dem Stoff wiederhervortreten läßt. Der vorhergehende Stich wird dadur


. Winke für die Anfertigung und Verzierung der Paramente. ngebracht werden, die Überfangstiche aber in wagrechten Reihen stehenund die Goldfäden bald mehr oder weniger durchglänzen lassen, bald völligverdecken, je nachdem das Muster das eine oder andere verlangt. BeideVerwendungsarten des Überfangstiches können warm empfohlen werden. 9. Der gespaltene Stich, von seiner Wirkung treffend Modellierstichgenannt, gleicht dem Kettenstich. Man macht ihn, indem man die Nadel beijedem neuen Stich durch den vorhergehenden hindurch aus dem Stoff wiederhervortreten läßt. Der vorhergehende Stich wird dadurch in einer, demKettenstich ähnelnden Weise gespalten, daher der Name. Gegenwärtig istder gespaltene Stich wenig mehr in Übung. Anders war es im man bis ins 14. Jahrhundert hinein kaum einen andern Stich zur An-wendung brachte und mit ihm die herrlichsten Stickereien schuf. Die groß-artigen, ganz mit figürlichen Darstellungen besetzten Chorkappen, die sichnoch in beträchtlicher Anzahl aus dem 13. und 14. Jahrhundert erhalten. Bild 52. Der Abheftstich. Geometrische Muster für Goldgrund. — 124 — haben, (sind beispielsweise ausschließlich mit Hilfe des gespaltenen Stichesangefertigt. Zu welch feinen Arbeiten derselbe sich verwenden läßt, zeigtz. B. der Fries eines Antependiums in S. Francesco zu Assisi. Man wirdselten reizendere und zartere Heiligendarstellungen auf Paramenten finden,als sie hier mittelst des gespaltenen Stiches hergestellt sind1. Man hat es als eine Eigentümlichkeit dieser Stichart bezeichnet, daß dieStichreihen sich stets in konzentrischen Linien bewegen. Das ist in-dessen unrichtig. Es ist vielmehr dem gespaltenen Stich eigen, durchaus demLauf der Bewegung zu folgen, welche den zu stickenden Gegen-stand beherrscht. Das hat dann allerdings zur Folge, daß die Reihenan einzelnen Stellen, wie z. B. auf den Wangen oder um die Augen kon-zentrische Linien bilden. An andern Partien kann aber aus demselben Grundvon konzentrischer


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