. Die Gartenwelt . Vermehrungsbeet mit Phyllocactus „Deutsche Kaiserin". In der Handelsgärtnerei von Heinrich Kohlmannslehner, Berlin-Britz, für die „Gartcnwelt'* photographisch aufgenommen. Gehölze. Einiges über Winterschäden, Winterhärte und Winterschiitz. Von Ernst Rettig, Jena. Vielfach begegnet man der Meinung, dafs der letzte strenge Winter gewissermafsen ein Prüfstein bezüglich der Winter- härte unserer Freilandpflanzen gewesen sei, und diejenigen, welche dieser Anschauung huldigen, sind wohl meist geneigt, die von Schäden betroffenen Arten als empfindlich in Acht und Bann zu erklä


. Die Gartenwelt . Vermehrungsbeet mit Phyllocactus „Deutsche Kaiserin". In der Handelsgärtnerei von Heinrich Kohlmannslehner, Berlin-Britz, für die „Gartcnwelt'* photographisch aufgenommen. Gehölze. Einiges über Winterschäden, Winterhärte und Winterschiitz. Von Ernst Rettig, Jena. Vielfach begegnet man der Meinung, dafs der letzte strenge Winter gewissermafsen ein Prüfstein bezüglich der Winter- härte unserer Freilandpflanzen gewesen sei, und diejenigen, welche dieser Anschauung huldigen, sind wohl meist geneigt, die von Schäden betroffenen Arten als empfindlich in Acht und Bann zu erklären. Beides ist falsch. Nichts widerlegt das Erstere treffender, als die Thatsache, dafs eine ganze Anzahl Arten vollständig intakt geblieben sind, die in milderen Wintern häufig gelitten haben; ich erwähne beiläufig von Gehölzen nur: Cercis Siliquastrum, Tecoma radicans, Sophora japonica pendula und Forsythia viridissima; zweifellos ist das dem warmen Sommer von 1900, der das Holz gut ausreifen liefs, zu verdanken. Für die günstige Durchwinterung kommt in erster Linie der Grad der Holzreife in Betracht; die Kultur mancher nordamerikanischer Arten, die etwa in der Gegend von Boston und New York regelmäfsig erheblich mehr Kälte zu ertragen haben, ist bei uns aus dem Grunde ausgeschlossen, weil unsere geringere Sommerwärme diese Pflanzen nicht wider- standsfähig genug macht. Sattsam bekannt ist es, wie empfind- lich gewisse Pflanzen in der Jugend sind, fast nur deshalb, weil sie ihr Wachs- tum nicht rechtzeitig abschliefsen wollen und auf dem gut gepflegten Boden der Schulbeete ungestüm bis in den Herbst hineinwachsen. Nicht ganz machtlos sind wir dagegen, denn wohl können wir die Triebreife durch Kultur auf etwas magerem, mäfsig feuchtem Boden, in freier, sonniger Lage, bei ausreichender Entfernung der Pflan- zen voneinander för- dern. Bei immer- grünen, faserwurzel- reichen Gehölzen ist das Umstechen der Wurzelballen im Spätsommer von Er- folg,


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