. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. Verhalten und Nahrungswahl von Felsenmäusen 15 Rudels hielt sich in der Nähe der Geburtsstätte auf und wartete darauf, daß das Weibchen das Nest verließ, um es dann sofort zu verfolgen. Wurfpflege Während der ersten zwei bis drei Tage nach der Geburt hielten meine Felsenmaus- Mütter andere Gruppenmitglieder vom Wurfnest fern. Danach war ihnen der Zutritt wieder gestattet. Mütter, die abseits der Gruppe geworfen hatten, trugen ihre Jungen nun ins Gemeinschaftsnest. B


. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. Verhalten und Nahrungswahl von Felsenmäusen 15 Rudels hielt sich in der Nähe der Geburtsstätte auf und wartete darauf, daß das Weibchen das Nest verließ, um es dann sofort zu verfolgen. Wurfpflege Während der ersten zwei bis drei Tage nach der Geburt hielten meine Felsenmaus- Mütter andere Gruppenmitglieder vom Wurfnest fern. Danach war ihnen der Zutritt wieder gestattet. Mütter, die abseits der Gruppe geworfen hatten, trugen ihre Jungen nun ins Gemeinschaftsnest. Bei paarweise gehaltenen Tieren durfte jetzt das Männ- chen wieder ins Nest. Körperpflege durch Ablecken der Jungen beobachtete ich regelmäßig. Hierauf rea- gierten die Jungen mit dem oben beschriebenen Fiepen. Solange die Jungen noch nicht zur Thermoregulation fähig waren, deckte die Mutter den Wurf vor Verlassen des Nestes mit Blättern zu. Nach ca. einer Woche begannen meine jungen Felsen- mäuse, das Nest zu verlassen und unter dem Steinhaufen umherzukriechen. Die Jun- gen, die innerhalb der Gruppen heranwuchsen, gerieten dabei von einem Nest ins andere. Männchen und ältere Jungtiere einer Gruppe duldeten die Kleinen; nie beob- achtete ich, daß sie einem Jungen etwas zuleide taten. Gerieten umherkriechende Jungtiere unter den Bauch eines laktierenden Weibchens, begannen sie zu saugen, ob es sich nun um die Mutter oder um ein anderes Weibchen handelte. Laktierende Weibchen behandelten fremde und eigene Junge gleich, säugten und beleckten sie. Dabei spielte das Alter der fremden im Vergleich zu den eigenen Jungen keine Rolle; oft konnte ich unter säugenden Weibchen Jungtiere verschiedenen Alters von drei bis dreißig Tagen nebeneinander saugen sehen (Abb. 4). Dieses Verhalten führte dazu, daß die Weibchen einer Gruppe ihre Jungen stets gemeinsam Abb. 4: Weibchen von A. mystacinus säugt Junge aus verschiedenen Würfen verschiedenen Alters. Links


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