. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative. 29 den Diaphysen der Röhrenknochen beim Neugeborenen eine wesentlich andere, als beim Erwachsenen, denn während bei diesem die betreffenden Kanäle langgestreckte Maschen von etwa rautenförmiger Gestalt bilden, deren Längsdurchmesser parallel der Längsachse des Knochens stehen (vergl. z. B. die Figuren 206 u. 207 in der neuesten Auflage des Handbuchs der Gewebelehre von A. v. Koelliker), überwiegen beim Neugeborenen (Fig. 1) die horizontal (und zugleich tangential) ver- laufenden Gänge, deren längste Durchmesser also senkrecht zur Längs- achse steh
. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative. 29 den Diaphysen der Röhrenknochen beim Neugeborenen eine wesentlich andere, als beim Erwachsenen, denn während bei diesem die betreffenden Kanäle langgestreckte Maschen von etwa rautenförmiger Gestalt bilden, deren Längsdurchmesser parallel der Längsachse des Knochens stehen (vergl. z. B. die Figuren 206 u. 207 in der neuesten Auflage des Handbuchs der Gewebelehre von A. v. Koelliker), überwiegen beim Neugeborenen (Fig. 1) die horizontal (und zugleich tangential) ver- laufenden Gänge, deren längste Durchmesser also senkrecht zur Längs- achse stehen. Dieser Zustand erhält sich nun aber, wie v. Koelliker zeigte, an manchen Stellen noch beim 16-jährigen Menschen, z. B. an der Diaphyse des Femur (1, c. Fig. 209). Ganz ähnliche Bilder lagen mir von den Vorderarmknochen eines ziemlich gleichaltrigen (15-jährigen) Indivi- duums vor. Auch hier ist die Zahl der tangential (in Ebenen senkrecht. Fig. 1. Querschnitt durch den Humerus eines Neugeborenen in der Gegend des fast rein medial gelegenen Can. nutritus. Das nach oben gerichtete Segment entspricht der Streckseite. zur Längsachse) verlaufenden HAVERs'schen Kanälchen eine ziemlich beträchtliche, ja an manchen, dem Periost näheren Strecken zeigt sich fast, wenn wir nur die Gefäße ins Auge fassen, das gleiche Bild, wie beim Röhrenknochen des Neugeborenen. Aber selbstverständ- lich sind die betreffenden Teile des Knochens nicht etwa aus den ersten Lebensjahren herübergerettet, das ist für jeden, der auf dem Boden der Appositions- und Resorptionstheorie, der Lehre vom physio- logischen „Anbau" und „Abbau" (v. Recklinghausen) des Knochens steht, von vornherein klar. Oder wie wäre es möglich, daß die grob- faserigen Knochenbalken des Neugeborenen mit ihrem axialen „Wurzel- stock" (Gegenbaur) aus SHARPET'schen Fasern und den davon aus- strahlenden Verzweigungen sich zu dem lamellösen Knochengewebe umbildete, wie es uns beim Fünfzehnj
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