. Die Gartenwelt. Gardening. vn, 15 Die Gartenwelt. 171. Drosera cistiflora var. multiflora. gestandenem Kuhdung, ge- nügend verdünnt und wöchentlich zweimal gereicht in der Zeit des lebhaften Wachstums, also in der ersten Hälfte des Sommers. Mit künstlichem Dünger, dem selbstredend jeder Kalkzusatz fehlen muss, kommt man aber weiter. Was ihnen hauptsäch- lich fehlt und was sie im reinen Humus nicht finden, ist Stick- stoff. Damit kommen wir zu ihrer Eigenschaft als sogen, insekten- fressende Pflanzen, denn die ganze wunderbare Einrichtung läuft im Grunde genommen auf eine Bereicherung an Stic


. Die Gartenwelt. Gardening. vn, 15 Die Gartenwelt. 171. Drosera cistiflora var. multiflora. gestandenem Kuhdung, ge- nügend verdünnt und wöchentlich zweimal gereicht in der Zeit des lebhaften Wachstums, also in der ersten Hälfte des Sommers. Mit künstlichem Dünger, dem selbstredend jeder Kalkzusatz fehlen muss, kommt man aber weiter. Was ihnen hauptsäch- lich fehlt und was sie im reinen Humus nicht finden, ist Stick- stoff. Damit kommen wir zu ihrer Eigenschaft als sogen, insekten- fressende Pflanzen, denn die ganze wunderbare Einrichtung läuft im Grunde genommen auf eine Bereicherung an Stickstoff hinaus. Ueber den Insektenfang bei Drosera, Sarraeenia etc. ist in Fachzeitschriften, populären, naturwissenschaftlichen Büchern und Unterhaltungsblättern in letzter Zeit soviel geschrieben worden, dass dieses interessante Kapitel hier wolü in der Haupt- sache übergangen werden kann. Nur auf eine wenig beachtete Erscheinung möchte ich aufmerk- sam machen. Wir ziehen im Gar- ten ein paar unscheinbare einjährige Kräuter aus der Familie der Kompositen, die einen eigentümlichen, unangenehmen Geruch verbreiten: Siegesbeckia orientalis und iberica. Bei ihnen sitzen die klebrigen Drüsenhaare ständig voll zappelnder und toter Insekten, die wahrscheinlich durch den Geruch angelockt hier ein qualvolles _ Ende finden. Eine Verdauung der Leichen findet hier offen- bar nicht statt, wie es bei Drosera bestimmt nachge- wiesen ist, und wenn zwei dasselbe thun, ist es noch nicht dasselbe, auch wenn es mit denselben Mitteln ge- schieht. Erst die Absicht, der Endzweck ist entscheidend und der ist bei Drosera auf gut Deutsch gesagt „Gehässig- keit". Hierzu bietet sich ihnen im Gewächshause nicht viel Gelegenheit; was sie an In- sekten bekommen, ist nicht viel und daraus ergiebt sich für den Kultivateur die Not- wendigkeit, mit Düngen nach- zuhelfen. Der Unterschied zwischen Pflanzen, auf welche man von Zeit zu Zeit Insekten oder kleine Fleischpartikelchen bring


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