. Handbuch der allgemeinen und lokalen Anaesthesie für Ärzte und Studierende. die Darreichung des Äthers selbst betreifen,zu durchgehen. Becker^) hat versucht, den Lungenkomplikationen nach Ather-narkose dadurch aus dem Wege zu gehen, daß er dem Äther das demTerpentinöl chemisch nahe verwandte Latschenöl (Oleum Pini Pu-milionis) zusetzte. Er setzt einer Athermenge von 200^, unmittelbar vordem Gebrauch, etAva 20 TroiDfen (lO g) Latsch enöl zu, welches sichsofort und leicht darin löst. Der Äther erhalte dadurch einen angenehmenGeruch nach Tannenduft und werde von vielen Kranken, aus diesemGrunde


. Handbuch der allgemeinen und lokalen Anaesthesie für Ärzte und Studierende. die Darreichung des Äthers selbst betreifen,zu durchgehen. Becker^) hat versucht, den Lungenkomplikationen nach Ather-narkose dadurch aus dem Wege zu gehen, daß er dem Äther das demTerpentinöl chemisch nahe verwandte Latschenöl (Oleum Pini Pu-milionis) zusetzte. Er setzt einer Athermenge von 200^, unmittelbar vordem Gebrauch, etAva 20 TroiDfen (lO g) Latsch enöl zu, welches sichsofort und leicht darin löst. Der Äther erhalte dadurch einen angenehmenGeruch nach Tannenduft und werde von vielen Kranken, aus diesemGrunde, sehr viel lieber als der gewöhnliche Äther eingeatmet. Wirhaben seiner Zeit diese Modifikation auch angewandt, wir mußten sieaber aufgeben, weil uns schien, daß die Reizungserscheinungen derLuftwege häufiger auftraten, als bei unserer gewöhnlichen Methode. Ebenso hat Kronacher^) zur Behandlung der Atherbronchitiden und-Pneumonien ein Verfahren angewandt, welches er koupierte Ather-narkose nennt und w^elches folgendermaßen ausgeübt wird: Auf eine Fig. der gebräuchlichsten Masken gieße man 5—10 cm^ Äther, lasse unteröfters erneuter Luftzufuhr eine Anzahl Atemzüge machen, wiederholedas Aufgießen mit 10—20 cm^ und narkotisiere nun bis zum Eintritteder Exzitation; ist diese eingetreten, so lasse man den Patienten nocheine Anzahl Inhalationen (5—10) machen; in vielen, den meisten Fällen,genügt dieses Quantum zur Erzielung einer vollen Anästhesie. Man ent-ferne die Maske und operiere. Ist das Atherquantum, wie in einigenwenigen Fällen, zur Erzeugung einer Exzitation zu gering gewesen, somuß man ein drittesmal und wiederum 10—20 cm^ aufgießen, wobeiman in der oben angegebenen Weise weiter verfährt. Die Dauer einersolchen Anästhesie währt l>is zu 10 Minuten. Sollte sich nach Eintrittderselben rasches volles Erwachen und bald Hchmerzempfindung ein-stellen, so muß man nochmals bis ül)er das Exzitationsstadium, wiegeschildert, narkotisie


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