Diagnose, Pathologie und Therapie der Frauen-Krankheiten . e^deren charakteristisches Merkmal nicht in ihrer äusseren Erscheinung,sondern in der Beschaffenheit ihres Inhalts besteht. Diese Fälle sindübrigens nicht häufig und verdanken ihren Namen „Dermoid ihremInhalte, welcher epidemischer Natur ist. Ihre Grösse variirt voneinem Hanfkorne bis zu mehreren Zollen Durchmesser. Gewöhnlichtrifft man in der Cyste eine auskleidende Membran an, deren Zusam-mensetzung derjenigen der Cutis vera ähnlich ist, in welcher manStructuren vorfinden kann, welche mit denen der Haut identisch sind,wie z. B. Papil


Diagnose, Pathologie und Therapie der Frauen-Krankheiten . e^deren charakteristisches Merkmal nicht in ihrer äusseren Erscheinung,sondern in der Beschaffenheit ihres Inhalts besteht. Diese Fälle sindübrigens nicht häufig und verdanken ihren Namen „Dermoid ihremInhalte, welcher epidemischer Natur ist. Ihre Grösse variirt voneinem Hanfkorne bis zu mehreren Zollen Durchmesser. Gewöhnlichtrifft man in der Cyste eine auskleidende Membran an, deren Zusam-mensetzung derjenigen der Cutis vera ähnlich ist, in welcher manStructuren vorfinden kann, welche mit denen der Haut identisch sind,wie z. B. Papillen, Follikel, Haarbälge und Schweissdrüsen. Fett-massen mit Haaren vermischt, letztere in Knäuelform, Zähne undKnochenstücke können entweder einzeln oder zusammen den Inhaltbilden. Ausserdem aber sind die Cysten noch mit Flüssigkeit, gela-tinösen Massen und drüsenartigen Gebilden, wie sie in anderen Ova-rialcysten vorkommen, ausgefüllt. — *) Med. chir. Trans. Vol. XLVII. p. 272. 480 Krankheiten der Ovarien und der breiten Haben Entzündungsvorgängein der Cyste stattgefunden, dannkann in ihnen auch Eiter vorhan-den sein. Man kann sie in jedemAlter, beim Kinde sowohl als beider Frau vor dem Eintritt der Pu-bertät, und nach dem Aufhören desGeschlechtslebens beobachten. Vorder Pubertät scheinen sie häufigerzur Beobachtung gekommen zu sein,als andere Geschwülste. Das Wesen dieser merkwürdi-gen Geschwülste ist Gegenstandder Controverse geworden. Dasssie in einem Graafschen Follikelihren Anfang nehmen, scheint aus-gemacht zu sein. Die Haare,Zähne und Knochen riefen die Vor-stellung wach, dass es sich hierum einen Generationsprocess han-delt. Allein später ist festgestelltworden, dass sie sich unabhängig vom Beischlafe bilden. Eine sorgfältige Untersuchung der Anatomie dieser Cysten, welcheSteinlein**) vorgenommen, hat die hautähnlichen Structuren nach-gewiesen und gezeigt, warum Hautsecretionen d. h. Haare, Zähneetc. vorhanden waren. Ein


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