Lehrbuch der klinischen Untersuchungs-Methoden : für Studirende und praktische Aerzte . lich wie Aceton bei der Liebenschen Acetonreaction(vgl. Harnuntersuchung), in Jodoform verwandelt. Das Jodoform kann dann leichtan der charakteristischen Krystallform (vgl. ebendaselbst) sowie am Geruch erkanntwerden. Da aber auch Kohlehydrate durch Oxydation in Aldehyd verwandelt werden,so muss die Pieaction an dem Aetherauszug des Mageninhaltes ausgeführt werden,in welchen die Kohlehydrate nicht übergehen. Praktisch gestaltet sich das Ver-fahren nach Boas folgendermassen: Von dem Filtrate des Mageninhalte
Lehrbuch der klinischen Untersuchungs-Methoden : für Studirende und praktische Aerzte . lich wie Aceton bei der Liebenschen Acetonreaction(vgl. Harnuntersuchung), in Jodoform verwandelt. Das Jodoform kann dann leichtan der charakteristischen Krystallform (vgl. ebendaselbst) sowie am Geruch erkanntwerden. Da aber auch Kohlehydrate durch Oxydation in Aldehyd verwandelt werden,so muss die Pieaction an dem Aetherauszug des Mageninhaltes ausgeführt werden,in welchen die Kohlehydrate nicht übergehen. Praktisch gestaltet sich das Ver-fahren nach Boas folgendermassen: Von dem Filtrate des Mageninhaltes werden10—20 cm^ in einem Schälchen auf dem Wasserbade bis zur Syrupconsistenz ein-gedampft, und zwar bei Fehlen freier Säure (Prüfung üiit Congo) ohne Weiteres,beim Vorhandensein solcher, um die Milchsäure zu binden und die Verflüchtigungzu verhindern, nach Zusatz von überschüssigem kohlensauren Baryt. Der Syrupwird dann, um die Milchsäure wieder frei zu machen, mit einigen Tropfen Phosphor-säure versetzt, durch einmaliges Aufkochen von Kohlensäure befreit, erkalten. Fig. 106. *) Berl. kl. Wochenschr., 1895, Nr. 37.**) Angefertigt durch Dr. R. Müncke, Berlin, Louisenstrasse.***) a med. Wochenschr., 1893, Nr. 39. — 416 — gelassen und mit 100 cm^ alkoholfreiem*) Aether extrahirt. Nach halbstündigemDigeriren wird die klare Aether schiebt abgegossen, der Aether verjagt, der Rück-stand mit 45 cm Wasser ausgezogen, sorgfältig durchgeschüttelt und eventuellfiltrirt, das Filtrat mit 5 cm^ Schwefelsäure und einer Messerspitze Braunstein ver-setzt und in eine Vorlage destillirt, in welcher sich 5—10 cm alkalischer Jodlösungbefinden**). Es tritt dann sofort in der Vorlage, falls Aldehyd übergeht, eineTrübung, bestehend aus Jodoformkrystallen, und der charakteristische Jodoform-geruch auf. Da Milchsäurebildung nach den Untersuchungen von Martins(vgl. S. 427), entgegen einer älteren Annahme, der normalen Magen-verdauung nicht zukommt, sondern vielmehr auf
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