Von deutscher Kunst : gesammelte Aufsätze und nachgelassene Schriften . Abb. 37. 75 den erhaltenen Beispielen, die sämtlich in kirchlichen Gebäuden sich vorfinden,dem biblisch-historischen, legendarischen und theologischen Gebiete an. Dabeibilden die Medaillons desselben Fensters immer einen einheitlichen Zyklus. DieReihenfolge beginnt unten und, wenn das Fenster sich durch Steinpfostenwerkin nebeneinanderliegende Felder teilt, links. Ich gebe in Abb. 38 das System eines solchen Fensters aus dem Dome inIlalberstadt. Die Farben sind folgende: Im Fries der äußerste Streifen weiU, derinnere ebens


Von deutscher Kunst : gesammelte Aufsätze und nachgelassene Schriften . Abb. 37. 75 den erhaltenen Beispielen, die sämtlich in kirchlichen Gebäuden sich vorfinden,dem biblisch-historischen, legendarischen und theologischen Gebiete an. Dabeibilden die Medaillons desselben Fensters immer einen einheitlichen Zyklus. DieReihenfolge beginnt unten und, wenn das Fenster sich durch Steinpfostenwerkin nebeneinanderliegende Felder teilt, links. Ich gebe in Abb. 38 das System eines solchen Fensters aus dem Dome inIlalberstadt. Die Farben sind folgende: Im Fries der äußerste Streifen weiU, derinnere ebenso, die Rosetten gelb und die Rauten weiß auf einem Grunde, der inder inneren Hälfte rot, in der äußeren blau gefärbt ist. Das Medaillon ist miteinem weißen Bande eingefaßt, das an weiße Rosetten anläuft, zwischen denenauf der Fenstermitte weiße Rauten mit blauem Bande ringsum und violettenäußeren Zwickeln liegen bleiben. Der Grund im Medaillon ist blau und mitweißen Punkten besetzt. Die Farben der Figuren Fenster mit Standfiguren. Der Breite nach steht in jedemFenster bezw. in jeder durch Steinpfosteneingerahmten Abteilung des Fensters eineeinzige Figur; im Sinne der Höhe hin-gegen vervielfacht sich öfter die Figuren-stellung. Die Höhe der Figuren bewegtsich zwischen einem Meter und demKolossalmaße von sechs Metern. GrößereFiguren werden von den Sturmstangendurchschnitten. Die Haltung ist eine strenge, statua-rische, die Komposition allermeist einederartige, daß über jeder Einzelfigur sichein Baldachin aufbaut, der der Regelnach in zwei den Fries begleitenden oderihn auch ersetzenden Säulchen seineStützen findet. In dieser Frühzeit bean-spruchen die bekrönenden Architekturennur erst eine mäßige Höhenentwicklungund drängen sich demgemäß innerhalbdes Gesamtbildes bei weitem nicht indem Grade vor, als dies später einzige von zwei Sturmstangen eingefaßte Höhenabteilung pflegt für denAufbau des Baldachins zu genügen.


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