. Elektrophysiologie. Die elektromotorisclieii Wirkungen der Nerven. 679 Später hat Tschirjew dieselben Versuche mit gleichem Erfolge auch unter Anwendung des für rasche Stromschwankungen besonders empfindlichen Capillar-Elektrometers und des Bernstein'sehen Rheotoms wiederholt, für welche natürlich dieselben Einwände gelten. Erinnert man sich der Theorie dieses letzteren, ingeniösen Instrumentes, so ist ohne Weiteres ersichtlich, dass es mit Hülfe desselben in einer sehr bequemen Weise gelingt, einen polarisirenden Strom in einem be- stimmten Zeitmomente dem Nerven zuzuführen und ihn kurz dar
. Elektrophysiologie. Die elektromotorisclieii Wirkungen der Nerven. 679 Später hat Tschirjew dieselben Versuche mit gleichem Erfolge auch unter Anwendung des für rasche Stromschwankungen besonders empfindlichen Capillar-Elektrometers und des Bernstein'sehen Rheotoms wiederholt, für welche natürlich dieselben Einwände gelten. Erinnert man sich der Theorie dieses letzteren, ingeniösen Instrumentes, so ist ohne Weiteres ersichtlich, dass es mit Hülfe desselben in einer sehr bequemen Weise gelingt, einen polarisirenden Strom in einem be- stimmten Zeitmomente dem Nerven zuzuführen und ihn kurz darauf zu unterbrechen, zugleich aber in verschiedenen Zeitmomenten nach jener Schliessung die elektrotonischen Ströme einer davon entfernten Nervenstrecke abzuleiten. Die von Bernstein selbst bei seiner schon kurz erwähnten Untersuchung benützte Versuchsanordnung wird durch das beistehende Schema versinnlicht (Fig. 210). Man sieht, dass während der Rotation des Rheotoms der polarisirende Strom periodisch. Fig. 210. geschlossen jwird, sobald die Spitzen in die Quecksilbergefässe {qq) tauchen, der Bussolkreis dagegen, so oft die Spitze Q;^) in {q^) taucht. Die Schliessungszeit des polarisirenden Stromes schwankte zwischen ^/8o und V200 See, die Dauer des abgeleiteten Stromes, dessen Schliessung durch Veränderung der Schieberstellung am Rheotom in jedem be- liebigen Zeitmoment zwischen der Schliessung und Oeffnung beziehungs- weise nach Oeffnung des polarisirenden Stromes erfolgen konnte, betrug meist jedesmal Viooo See. Wie man leicht sieht, lassen sich unter diesen Umständen die elektrotonischen Zuwachsströme überhaupt nicht rein beobachten, sei es nun, dass die Bussolelektroden den Nerven in stromloser Anordnung berühren, oder von Längsschnitt und Quer- schnitt ableiten; stets interferiren dieselben entweder mit dem phasischen Actionsstrom oder mit der negativen Schwankung. Die Abnahme des Nervenstromes, welche man im letzteren Falle auch ohne Rheotom bei tetan
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