. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Jahrgang XYI. Heft Illustrierte Wochen-Schrift für die Interessen der Aquarien- und Terrarienliebhaber. Dekorative Bepflanzung unserer Aquarien. Von Paul Heinze. (Mit zwei Skizzen.) (Nachdruck verboten.) ft habe ich an der Bucht eines Weihers gesessen, von Bewunderung- erfüllt für die von der Natur selbst geschaffene malerische Anordnung des Pflanzenreichtums. Weither dehnten sich Wälder von Schilf bis in die Bucht herein, an deren seichteren Stellen Gruppen von Froschlöffel und Pfeilkraut sich spreizten. Zahlreiche Nymphaeen breiteten ihre Blä


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Jahrgang XYI. Heft Illustrierte Wochen-Schrift für die Interessen der Aquarien- und Terrarienliebhaber. Dekorative Bepflanzung unserer Aquarien. Von Paul Heinze. (Mit zwei Skizzen.) (Nachdruck verboten.) ft habe ich an der Bucht eines Weihers gesessen, von Bewunderung- erfüllt für die von der Natur selbst geschaffene malerische Anordnung des Pflanzenreichtums. Weither dehnten sich Wälder von Schilf bis in die Bucht herein, an deren seichteren Stellen Gruppen von Froschlöffel und Pfeilkraut sich spreizten. Zahlreiche Nymphaeen breiteten ihre Blätter auf dem Silberspiegel des Wassers aus, und nahe dem Uferrande leuchteten grün an- spruchslose Siedelungen von zierlichem Frosch- biß. Nirgends ein Zuviel, nirgends ein Zuwenig; die Natur war auch hier, wie überall, eine Meisterin in der Ökonomie der von ihr hervor- gebrachten Formen. Überall strebt die Natur zu einer vollendeten Harmonie, Kräfte erwachen, reiben einander und klingen harmonisch aus. Pflanzenleben quillt auf, es entsteht ein bitterer Kampf um den mütterlichen Boden, das Schwächere wird unterdrückt, das Starke, Lebensfähige aber ent- wickelt sich mit seinen abgewogenen Formen und Farben zu jener Schönheit, die unser Auge berauscht, Durch die Beobachtung der Natur muß es uns gelingen zu erforschen, auf welchen Prin- zipien die malerische Schönheit des Pflanzen- kosmos beruht, und durch Anwendung dieser Prinzipien wieder muß es uns möglich sein, die natürliche Schönheit auf die Pflanzenwelt unserer Aquarien zu übertragen. Die Pflanzen- biologie lehrt uns, daß jede Pflanze nur unter gewissen Lebensbedingungen gedeiht, daß also die dekorative Anordnung keine zufällige, son- dern eine durch zwingende Gesetze geregelte ist; der letzte Grund der Schönheitswirkung ist also in dem physiologischen Charakter der einzelnen Piianzengebilde zu suchen. Bei Beobachtung der Natur erkennen wir, daß ein gewisses Gleichgewicht in der Ent- wicklung


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