. Die Verwundetenfèursorge in den Heldenliedern des Mittelalters . Geschosse Verderben in dieunterirdischen Gelasse der Kämpfer streuen. Damals stürmtenüber die weite Ebene Reiterscharen in leuchtender Rüstung da-hin. Erbittert fochten sieMann gegenMann. (Ab-bildung i).Mit Lanze undSchwert brach-ten sie sichschwere, ofttödliche Ver-wundungen bei,aber ihre Waf-fen besaßenAbbildung i. nicht jene heim- Ritterschlacht (nach Gautier.) tückische, zer- störende Kraft, welche dann nach der Erfindung des Schießpulversdie Schußwaffen zu entfalten begannen. Auch die Wundbehandlung und die Fürsorge für di


. Die Verwundetenfèursorge in den Heldenliedern des Mittelalters . Geschosse Verderben in dieunterirdischen Gelasse der Kämpfer streuen. Damals stürmtenüber die weite Ebene Reiterscharen in leuchtender Rüstung da-hin. Erbittert fochten sieMann gegenMann. (Ab-bildung i).Mit Lanze undSchwert brach-ten sie sichschwere, ofttödliche Ver-wundungen bei,aber ihre Waf-fen besaßenAbbildung i. nicht jene heim- Ritterschlacht (nach Gautier.) tückische, zer- störende Kraft, welche dann nach der Erfindung des Schießpulversdie Schußwaffen zu entfalten begannen. Auch die Wundbehandlung und die Fürsorge für die Ver-wundeten war in damaliger Zeit eine ganz andere wie ihr möchte ich im folgenden ein Bild entwerfen, gestattetsie uns doch einen trefflichen Vergleich mit der Kriegsverwundeten-fürsorge der jetzigen Zeit, deren glänzende Erfolge wir täglich zubewundern Gelegenheit haben. Wandern wir also zurück in dieZeiten unserer Knabenträume, in die goldene Zeit des Rittertums!Nehmen wir als Führer jene Heldenlieder des Mittelalters, die wir. bei unserm sangesfrohen Volke schon früh in ihren Anfängenentwickelt finden, deren Blüte uns aber erst das 12. und 13. Jahr-hundert bringt, eine Zeit, in der Minnegesang und Heldenlied inDeutschland und Frankreich so verbreitet waren wie nie früheroder später. Freilich ist auch in den Heldenliedern der früheren Zeit abund zu von einer Verwundetenfürsorge die Rede. So erfahrenwir aus dem Lied von Walther und Hildegunde, welchesder Mönch Ekkehard Ende des 1 o. Jahrhunderts verfaßte, daß indem letzten, entscheidenden Kampfe Walther dem Günther einBein abhieb und Hagen die Schläfe zerspaltete, das rechte Augeund sechs Zähne ausschlug, während ihm selbst von Hagen dierechte Hand abgehauen wird. Nach dem Kampfe versöhnen sichdie Helden und, so heißt es dann wörtlich weiter: »Die beiden saßen aufrecht, der Dritte (Günther) war zu schwach,Und trockneten mit Blumen des Blutes heißen Walther rief d


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