. Die Gartenwelt. Gardening. V, 5° Die Gartenwelt. 593 Aus deutschen Gärten. Der Park zu Heinrichau. Von Max Endemann, Breslau. „Die Natur ist das datikbarste, wenn auch un- ergründlichste Studium; sie macht den Menschen glücklich, der es sein wiU.'^ Goethe. Fast unbekannt liegt im Schlesierlande, an der Bahnstrecke Breslau-Glatz, in idyllischer Einsamkeit, durchrauscht von den hellen Wassern der Ohle, Heinrichau, ein Besitztum des Grofs herzogs von Sachsen-Weimar. Achtlos fährt der Reisende vorüber; er ahnt nicht, dafs hinter dem düsteren Eichenpark, an welchem ihn eilends das Dampfrofs vorbe


. Die Gartenwelt. Gardening. V, 5° Die Gartenwelt. 593 Aus deutschen Gärten. Der Park zu Heinrichau. Von Max Endemann, Breslau. „Die Natur ist das datikbarste, wenn auch un- ergründlichste Studium; sie macht den Menschen glücklich, der es sein wiU.'^ Goethe. Fast unbekannt liegt im Schlesierlande, an der Bahnstrecke Breslau-Glatz, in idyllischer Einsamkeit, durchrauscht von den hellen Wassern der Ohle, Heinrichau, ein Besitztum des Grofs herzogs von Sachsen-Weimar. Achtlos fährt der Reisende vorüber; er ahnt nicht, dafs hinter dem düsteren Eichenpark, an welchem ihn eilends das Dampfrofs vorbeiträgt, ein wundervolles Fleck- chen Erde liegt. Ehemals eine uralte, gefürstete Cisterzienserabtei (die Grün- dung fällt um das Jahr 1227 durch Herzog Heinrich 1., den Bärti- gen), kam Heinrichau Mitte dieses Jahrhunderts in den Be- sitz der im Jahre 1897 verstor- benen Grofsherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach, die es zu ihrem Lieblingsaufenthalt erkor und meist den Sommer über hier zubrachte. Im folgenden sei es mir vergönnt, eine Schilderung des herrlichen Parkes und der mit reichem Material versehenen Gewächshäuser der Hofgärtnerei zu geben. Der Leser möge mich im Geiste auf meiner Wanderung begleiten. Es ist ein herrlicher Sommermorgen. Wir haben den Schlofsplatz betreten. Vor uns liegt das malerische Schlofs mit der alten, getürmten Kloster- kirche. Der zweistöckige, im- posante Bau, in einem den Cisterzienserklöstern eigentüm- lichen Stile aufgeführt, macht auf den Beschauer einen ehr- würdigen Eindruck. Das Portal der Hauptfront mit ihren zwei Erkertürmchen und die beiden anderen Flügel des Schlosses sind mit wildem Wein, Epheu und Glycine umsponnen. Letztere blühte und ihren langen, blauen Trauben entströmte anmutiger Duft. Eine Riesengruppe mit scharlachroten Pelargonien lenkt im Weiterschreiten den Blick auf sich. Rechts liegt das mit Epheu in geradezu vollendeter Schönheit dicht bewachsene Direktorats- gebäude, bei welchem wir


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