. Einführung in die Biologie. Biology. 210 Dreizehntes Kapitel. Die gewöhnliche Hydra ist ein Tier von geringer Größe, das aber namentlich durch die ausgestreckten Fangfäden (Tentakel), die die Mund- öffnung umstehen, auch mit bloßem Auge sichtbar ist. Auch die Zu- sammensetzung aus zwei Körperschichten läßt sich mitunter schon mit bloßem Auge, jedenfalls aber mit der Lupe erkennen, indem die Zellen der inneren Schicht mit Nahrungskörnern dichter erfüllt, bei einer Art, der grünen Hydra, von kleinen grünen Algen besetzt sind. Das Tier ist am einen Ende festgewachsen, während die Mundöffnung mi


. Einführung in die Biologie. Biology. 210 Dreizehntes Kapitel. Die gewöhnliche Hydra ist ein Tier von geringer Größe, das aber namentlich durch die ausgestreckten Fangfäden (Tentakel), die die Mund- öffnung umstehen, auch mit bloßem Auge sichtbar ist. Auch die Zu- sammensetzung aus zwei Körperschichten läßt sich mitunter schon mit bloßem Auge, jedenfalls aber mit der Lupe erkennen, indem die Zellen der inneren Schicht mit Nahrungskörnern dichter erfüllt, bei einer Art, der grünen Hydra, von kleinen grünen Algen besetzt sind. Das Tier ist am einen Ende festgewachsen, während die Mundöffnung mit den Fang- fäden frei ins Wasser hinausragt. Man kann also eine Hauptachse am Körper unterscheiden vom Ansatzpol bis zum freien Ende, um die herum die Teile gleichmäßig radiär ange- ordnet sind. Das ist charakteristisch nicht nur für diese Hydra, sondern auch für höher organisierte Ange- hörige der gleichen Klasse, bei denen der Innenhohlraum Blindsäcke zeigt und bei denen außer den Tentakeln noch andere äußere Werkzeuge vor- handen sein können. Alle diese gruppieren sich radiär, und man hat deswegen der ganzen Gruppe auch den Namen »Radiärtiere« außer dem Namen »Schlauchtiere« gegeben. Ein weiterer Name, »Pflanzentiere«, knüpft an die im Tierreich doch ungewöhnliche festsitzende Lebens- weise an, und an die bei solchen Tieren sich einstellende Knospung neuer Individuen, durch welche eine verzweigte Kolonie (s. Fig. 97) mit Haupt- und Seitenästen und im Boden steckenden sog. Wurzeln entstehen kann. Dies ist aber nur eine ganz äußerliche Ähnlichkeit. Man darf sich nicht vorstellen, daß mit dem Namen etwa ausgedrückt werden soll, daß diese Tiere eine vermittelnde Stellung zwischen Pflanze und Tier einnehmen würden. All ihre Leistungen entsprechen durchaus der tierischen Organisation, wie dies bei einer Betrachtung der einzelnen Lebenstätigkeiten der Hydra leicht ersichtlich ist. Die Hydren sind, wie fast alle Angehörige der Gru


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