. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 6 Die Gartenwelt. 81 stehenden schönen Wachholder zu erhalten. Dazwischen hat man 3—4 m hohe Stangen eingeschlagen und an jeder Stange einen Nist- kasten aufgehängt. Ich weiß nicht, ob dieser Vogelnistwald noch vor- handen ist. Schön war er jedenfalls nicht, aber auch nicht zweckmäßig. Man muß sich einen ganz trockenen, scharfen Winden ausgesetzten Hang vorstellen, wo weder Wald noch Wasser in der Nähe ist, um das Vergebliche eines solchen Beginnens einzusehen. Das nur als Beispiel dafür, was der Uebereifer im Vogelschutz zeitigen kann. Auch bei der Einrichtu


. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 6 Die Gartenwelt. 81 stehenden schönen Wachholder zu erhalten. Dazwischen hat man 3—4 m hohe Stangen eingeschlagen und an jeder Stange einen Nist- kasten aufgehängt. Ich weiß nicht, ob dieser Vogelnistwald noch vor- handen ist. Schön war er jedenfalls nicht, aber auch nicht zweckmäßig. Man muß sich einen ganz trockenen, scharfen Winden ausgesetzten Hang vorstellen, wo weder Wald noch Wasser in der Nähe ist, um das Vergebliche eines solchen Beginnens einzusehen. Das nur als Beispiel dafür, was der Uebereifer im Vogelschutz zeitigen kann. Auch bei der Einrichtung der Naturschutzparke scheint ein Fehler in der Kalkulation zu unterlaufen. Ich halte es für gänzlich ausgeschlossen, daß in einem so geschützten Gebiete nun allerlei Vögel und Tiere sich zusammenfinden, um ihrer Vermehrung obzuliegen. Für sehr selten gewordene Tiere oder Vögel besteht m. E. außerdem noch die Gefahr, daß sie von andren, die bis jetzt nicht dort vorkamen, verdrängt, und so ihres letzten Unter- schlupfes beraubt werden. Arten, welche an einem Platze günstige Lebensbedingungen finden, werden sich rascher ausbreiten. Die Schwächeren werden den Stärkeren Platz machen müssen. Wenn der Mensch etwas erreichen will, darf er den Tierschutz nicht der Natur überlassen wollen. Wir haben genug Beispiele in der Entwicklungsgeschichte, daß Tiere ohne große klimatische Ver- änderungen und ohne Zutun des Menschen von der Erde verschwinden. Es war ihnen nicht die nötige Lebenskraft, nicht die nötigen Eigenschaften gegeben, um sich behaupten zu können. Der vernunftbegabte Mensch muß in den sich überall im Tier- wie im Pflanzenreich abspielenden Kampf ums Dasein eingreifen. Er wird aber auch dann noch nicht verhindern können, daß dieses oder jenes Geschöpf ausstirbt. Allenfalls kann er die Vernichtung hinaus- schieben. Dem Menschen als dem Stär- keren und seiner Kultur wird naturnot- wendigerweise noch manches Lebewesen weichen müssen. Gerad


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