Elektrophysiologie (1895) Elektrophysiologie elektrophysiolog00bied Year: 1895 Die elektromotorischen Wirkuno-en der Muskeln. 319 fortschreiten, so erscheint die Frage gerechtfertigt, wie lang wohl die Muskelstrecke sein wird, deren einzelne Punkte nach der Reizung gleichzeitig in verschiedenen Phasen der negativen Schwankung sich befinden. Wir gelangen so zu dem zuerst von Bernstein entwickelten Begriff der „Reizwelle' des Muskels. „Eine Muskel- faser 31 31 (Fig. 118) sei von ihrem künstlichen Querschnitt (q) und von der Oberfläche des Elementes d Mi abgeleitet, welches man sich als von zwei


Elektrophysiologie (1895) Elektrophysiologie elektrophysiolog00bied Year: 1895 Die elektromotorischen Wirkuno-en der Muskeln. 319 fortschreiten, so erscheint die Frage gerechtfertigt, wie lang wohl die Muskelstrecke sein wird, deren einzelne Punkte nach der Reizung gleichzeitig in verschiedenen Phasen der negativen Schwankung sich befinden. Wir gelangen so zu dem zuerst von Bernstein entwickelten Begriff der „Reizwelle' des Muskels. „Eine Muskel- faser 31 31 (Fig. 118) sei von ihrem künstlichen Querschnitt (q) und von der Oberfläche des Elementes d Mi abgeleitet, welches man sich als von zwei sehr nahe Hegenden Querschnitten begrenzt denken möge. Wenn die Faser in p momentan gereizt wird, so wird nach einer bestimmten Zeit die negative Schwankung das Element d J/j erreicht haben, und zwar in dem Momente, in dem man im abgeleiteten Kreise die ersten Zeichen der negativen Schwankung wahrnimmt. Zu derselben Zeit aber wird das Maximum der negativen Schwankung in einem dem gereizten Punkte näher gelegenen Elemente {d Jfg) sich befinden, und in einem dritten Elemente {d M^) wird die negative Schwankung ihr Ende erreicht haben. Tragen wir nun über dJL <IM, Fig. 118. Schema der „Keizwelle'. (Nach Bernstein.) diese und die dazwischen gelegenen Elemente der Muskelfaser die Grösse der negativen Schwankung als Ordinaten auf, so erhalten wir die Curve m n o, welche darstellt, in welchem Zustand der elektro- motorischen Veränderung sich das darunter liegende Element der Muskelfaser befindet.' Bernstein bezeichnet die Curve m. n o als „Reizwelle', Sie schreitet natürlich wie ein M^ellenberg von der gereizten Stelle aus in der Muskelfaser und zwar nach beiden Seiten hin fort, indem sich successive in jedem Element der Faser der Process der negativen Schwankung von seinem Beginn bis zum Ende voll- zieht, so dass die Welle wähi-end der Dauer der negativen Schwankung um ihre eigene Länge fortschreitet. Bernstein berechnet für diese letztere aus seinen Versuch


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