Real-Encyclopädie der gesammten Heilkunde : Medicinisch-chirurgisches Handwörterbuch für praktische Ärzte . ie Gesichtslinien beider Augen z. B. parallel gestellt sind, können sie durchVorlegung zweier mit den Kanten einander zugewendeter Prismen scheinbar soconvergent gemacht werden, dass sie sich an einem in der Verlängerung derpunktirten Linien gelegenen Punkte schneiden. Natürlich hängt der Ort diesesPunktes von der brechenden Kraft des Prismas, d. h. von der Grösse seinesWinkels ab, weil mit dieser proportional die Ablenkung zu- und abnimmt. Man kann mit der Wirkung eines Prismas gleichze


Real-Encyclopädie der gesammten Heilkunde : Medicinisch-chirurgisches Handwörterbuch für praktische Ärzte . ie Gesichtslinien beider Augen z. B. parallel gestellt sind, können sie durchVorlegung zweier mit den Kanten einander zugewendeter Prismen scheinbar soconvergent gemacht werden, dass sie sich an einem in der Verlängerung derpunktirten Linien gelegenen Punkte schneiden. Natürlich hängt der Ort diesesPunktes von der brechenden Kraft des Prismas, d. h. von der Grösse seinesWinkels ab, weil mit dieser proportional die Ablenkung zu- und abnimmt. Man kann mit der Wirkung eines Prismas gleichzeitig die einer Convex-oder Concavlinse verbinden. Schneidet man eine Linse in der Mitte, also in derRichtung ihrer Axe durch, so erhält man zwei halbe Linsen, deren jede den Effecteines Prismas mit dem einer Linse vereinigt. Von einem leuchtenden Objecto wirddurch eine solche Halblinse nicht blos ein Bild nach den allgemeinen Linsengesetzenentworfen, sondern es erscheint dieses Bild für das beobachtende Auge nach demzugeschärften Rande der Halblinse ebenso verschoben (bei einem convexen Linsen-. BRILLEN. 445 prisina fallen Prismarand und Linsenrand zusammen, bei einem concaven fällt derRand in die Axe der ehemaligen ganzen Concavlinse), wie ja auch ein gewöhn-liches Prisma das Bild seines Objectes nach seiner Kante hin verlegt. SolcheLinsenprismen haben indessen den Nachtheil, keine deutlichen Bilder zu geben,weil ihre Flächen schief gelegen sind und weil ja die Strahlen durch die Rand-theile einer Linse unregelmässiger als nahe der Axe gebrochen werden. Die Prismen überhaupt aber haben den Nachtheil der Farbenzerstreuung,und überdies sehr voluminös und schwer zu sein und deshalb nicht leicht alsBrillen verwendet werden zu können. So werthvoll daher auch theoretisch ihreWirkung ist, so wenig kann man aus ihnen praktisch Nutzen ziehen und allenfallslassen sich nur Prismen von kleinem Winkel als Brillen verwerthen, diese hin-wieder bringen nur selten einen so


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