. Die Gartenwelt . Reste einer vom Sturme gefällten Abies cephalonica auf dem Aenos. borgten uns von einem Baumschulbesitzer Nivellierinstrumente, maßen ein Grundstück aus, und jeder mußte nach seiner Idee einen Plan entwerfen. Die besten Arbeiten wurden mit kleinen Geldbeträgen bedacht, wobei ich den fünften Preis erhielt. Dadurch angeregt, habe ich dann öfter ge- zeichnet, besonders Pläne aus Zeitungen kopiert. Durch Grabarbeit in der Baumschule nach Feierabend im Akkord ver- diente ich mir einige Franken extra, wofür ich mir „Gauchers prakt. Obstbau" (Preis 8 M) zulegte. Jeden Mittag h


. Die Gartenwelt . Reste einer vom Sturme gefällten Abies cephalonica auf dem Aenos. borgten uns von einem Baumschulbesitzer Nivellierinstrumente, maßen ein Grundstück aus, und jeder mußte nach seiner Idee einen Plan entwerfen. Die besten Arbeiten wurden mit kleinen Geldbeträgen bedacht, wobei ich den fünften Preis erhielt. Dadurch angeregt, habe ich dann öfter ge- zeichnet, besonders Pläne aus Zeitungen kopiert. Durch Grabarbeit in der Baumschule nach Feierabend im Akkord ver- diente ich mir einige Franken extra, wofür ich mir „Gauchers prakt. Obstbau" (Preis 8 M) zulegte. Jeden Mittag habe ich darin gelesen und dann in der Natur darüber Betrachtungen angestellt. Später kaufte ich mir auch „Lucas, Pomologie der Aepfel und Birnen". Meine Idee, nach England zu reisen, beschäftigte mich immer mehr und mehr. Viele Kollegen, die aus England kamen, hatten mir von den dortigen hervorragenden Kul- turen erzählt. Dabei erschien mir aber meine pekuniäre Lage als ein Hindernis. Obwohl ich im zweiten Sommer 3'/2 Frs. pro Tag verdiente, konnte ich doch nur recht wenig zurücklegen. Dabei habe ich fast nie geraucht, außer bei den Mahlzeiten nie etwas getrunken, und auch sonst nichts unnütz ausgegeben. Das meiste Geld habe ich für Kost, Wohnung, Vereinsausflüge und Bücher ausgegeben. Kleider habe ich wenig gebraucht, denn in einer französischen Baum- schule wird darauf nichts gegeben. Winter und Sommer lief ich, wenn nicht barfuß, mit den dort üblichen Holz- schuhen herum. Meine Hose hatte ich mir derartig zusammen- geflickt, daß man, als ich sie wegwarf, fast nicht mehr sehen konnte, welcher Fleck noch den Originalstoff darstellte. Eine liebliche Photographie erinnert mich ewig an dieses Kostüm. So beschloß ich, einerseits wegen des erwähnten Geldmangels, andererseits um andere Verhältnisse kennen zu lernen, mir eine andere Stelle zu suchen. Im Oktober fand ich auch in einer Baumschule in Vitry eine Stelle, in der ich 4 Frs. pro Tag verdi


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