. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 26 Die Gartenwelt. 355 Vogelschutz. Zur Verminderung der Sperlingsplage. Von Karl Fritz, Düsseldorf. Zur Reifezeit der frühen Garten- und Feldfrüchte, wie Kirschen, Erdbeeren, Zuckererbsen u. a., möchte ich zum Nutzen des Obst- und Gemüsebaues, besonders aber zum Schutze der nützlichen Sing- vögel, dem räuberischen Spatzenvoike den Krieg erklären. Ein alter schwäbischer Spruch lautet: „Alla Thiera mu6 ma leba lassa, Numma keine Spatza; Die muß ma verquetscha und verquitscha, Wo ma eina ka ; Dieser berechtigt, gegen den mit mehr Spruch ist nich
. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 26 Die Gartenwelt. 355 Vogelschutz. Zur Verminderung der Sperlingsplage. Von Karl Fritz, Düsseldorf. Zur Reifezeit der frühen Garten- und Feldfrüchte, wie Kirschen, Erdbeeren, Zuckererbsen u. a., möchte ich zum Nutzen des Obst- und Gemüsebaues, besonders aber zum Schutze der nützlichen Sing- vögel, dem räuberischen Spatzenvoike den Krieg erklären. Ein alter schwäbischer Spruch lautet: „Alla Thiera mu6 ma leba lassa, Numma keine Spatza; Die muß ma verquetscha und verquitscha, Wo ma eina ka ; Dieser berechtigt, gegen den mit mehr Spruch ist nicht un- Schon seit jeher sind kecken Landstreicher oder weniger Erfolg Kriege unternommen worden. Friedrich der Große, dessen Kir- schenernte in Potsdam durch die gefräßigen Spatzen vernichtet wurde, setzte für jeden eingeliefer- ten Spatzenkopf eine Belohnung von 6 Pfennigen aus. Aber die Folge der massenhaften Ausrottung war ein so großer Schaden durch Insektenfraß, daß der König die geächteten Spatzen, welchen man die frühere wirksame Vertilgung der Insekten zuschrieb, wieder im Lande heimisch machen mußte. Mit der Nützlichkeit des Sperlings als Insektenfresser ist es jedoch herz- lich schlecht bestellt; er ist zwar kein Kostverächter und weiß sich auch in karge Zeit zu schicken, wo er notgedrungen auch einmal eine Larve, Raupe oder anderes Un- geziefer vertilgt, aber sobald der Feinschmecker etwas besseres hat, verschmäht er die Fleischkost und nascht überall in Feld und Garten herum. Der Tisch ist ihm über- all gedeckt, im Obst- und Ge- müsegarten, im frisch aufsprossen- den Feld, wie in der Herbststoppel. Getreide mag er am liebsten, besonders wenn die Körner noch voll Milchsaft sind, Zuckererbsen, wenn sie ihre Schoten zu ent- wickeln beginnen. Keine Kirsche frißt er ganz, auch später keine Traube, sondern er flattert von einer Frucht zur andern, pickt jedoch immer nur die reifsten Früchte an. Dem Landmann folgt er zur Saat auf's Feld, in
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