Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre . dass man gar keine Trennung der einzelnenKalktheilchen wahrnimmt. Wenn Einzelne angenommen haben,dass man kleine Körner daran unterscheiden könne, so ist diesein Irrthum. Die einzige Differenzirung, welche man sieht, istdadurch bedingt, dass in diese Substanz hinein die Canaliculireichen, welche zuletzt alle zurückführen auf die Körper derKnochenzellen (Knochenkörperchen), und welche ihrerseitswieder Verästelungen eingehen. Die peripherischen Enden die-ser Aeste, dieser kleinen Fortsätze reichen unmit


Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre . dass man gar keine Trennung der einzelnenKalktheilchen wahrnimmt. Wenn Einzelne angenommen haben,dass man kleine Körner daran unterscheiden könne, so ist diesein Irrthum. Die einzige Differenzirung, welche man sieht, istdadurch bedingt, dass in diese Substanz hinein die Canaliculireichen, welche zuletzt alle zurückführen auf die Körper derKnochenzellen (Knochenkörperchen), und welche ihrerseitswieder Verästelungen eingehen. Die peripherischen Enden die-ser Aeste, dieser kleinen Fortsätze reichen unmittelbar bis an dieOberfläche des Gefässkanals (Markkanals). Sie setzen also un-mittelbar da ein, wo die Gefässmembran beginnt (Fig. 35), dennman kann sie deutlich auf der Wand des Kanals als kleine Löcher-chen wahrnehmen. Da nun die verschiedenen Knochenkörper-chen wieder unter sich in offener Verbindung stehen, so ist da- 78 Vierte Vorlesung. durch die Möglichkeit gegeben, dass eine gewisse Quantität vonSaft, welcher von der Oberfläche des Gefässkanals aufgenom- Fig. men ist, nicht diffus durch die ganze Gewebsmasse hindurchdringt, sondern auf diesen feinen prädestinirten und continuir-lichen Wegen bleibt, und in diesen, der Injection vom Gefässeaus nicht mehr zugänglichen Kanälen sich fortbewegen Zeitlang hat man geglaubt, dass die Kanälchen vom Ge- Fig. 35. Schliff aus einem neugebildeten Knochen der Arachnoides cerebralis,der übrigens ganz normale Verhältnisse des Baues zeigt. Man sieht einen verästeltenGefäss- (Mark-) Kanal mit den in ihn einmündenden und zu den Knochenkörperchenführenden Knochenkanälchen. Vergr. 350. Kanäle der Zähne und Bandscheiben. 79 fasse aus zu injiciren seien, allein dies ist nur vom leeren (ma-cerirten) Gefasskanal aus möglich. Es ist dies ein ganz ähnliches Verhältniss, wie am Zahn,wo man von der leeren Zahnhöhle aus die Zahnkanälchen inji-ciren kann. Spritzt man eine Carniinlösung in die Zahnh


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