. Abhandlungen der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 294 mehr seine grobblättrig-stenglige Beschaffenheit verliert und in Aggregate von fast dichter Struktur übergeht, welche, was Reinheit des Graphites und gleich- massig feine Beschaffenheit des Materiales anbelangt, den vielberühmten Vor- kommnissen aus den Batugolbergen bei Irkutsk in keiner Weise nachstehen oder kurz gesagt: die langsam, aber äusserst intensiv wirkenden, natürlichen Gesteinsverschiebungen haben eine gleichmässige Zerkleinerung des Graphites hervorgebracht, welche mit mechanischen Hilfsmitteln künstlich nic


. Abhandlungen der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 294 mehr seine grobblättrig-stenglige Beschaffenheit verliert und in Aggregate von fast dichter Struktur übergeht, welche, was Reinheit des Graphites und gleich- massig feine Beschaffenheit des Materiales anbelangt, den vielberühmten Vor- kommnissen aus den Batugolbergen bei Irkutsk in keiner Weise nachstehen oder kurz gesagt: die langsam, aber äusserst intensiv wirkenden, natürlichen Gesteinsverschiebungen haben eine gleichmässige Zerkleinerung des Graphites hervorgebracht, welche mit mechanischen Hilfsmitteln künstlich nicht er- reicht werden kann, und die den grobblättrigen Tiegelgraphit zu einem hochwerthigen Bleistiftgraphit umformten. Von der Technik wird diese charakteristische Umbildung bis heute indess nur in geringfügigem Maasse nutzbringend ausgebeutet. Wie schon oben bemerkt, verästeln sich die Graphitgänge nicht selten und bilden dann in den Gesteinen ein Netzwerk von Adern von der Breite eines Centimeters und darunter, häufig genug auch umschliessen sie Bruchstücke des Pig_ 3_ Granulites, auf welchen dann die Fasern des Graphites in radialer Richtung ange- schossen sind, und welche so vollkommen den Eindruck von Cocardenerzen her- vorbringen (vergl. Fig. 3). Während nun im Allgemeinen das feste, nicht zertrüm- merte Nebengestein der Graphitgänge irgend welche Veränderungen mikrosko- pisch nicht erkennen lässt und sich auch im Allgemeinen als völlig graphitfrei er- weist, pflegen solche Stellen der Gesteine und vor Allem die Gesteinseinschlüsse selbst ziemlich bruchig und auch stark chemisch verändert zu sein, so dass sie oft eine ganz lockere Beschaffenheit haben, bei welcher man schon äusserlich die Anzeichen intensivster Zersetzung beobachten kann, und dann dringt, wie das auch in der Mitte des Einschlusses in Fig. 3 .deutlich zu sehen ist, Graphit in grösserer Menge in das Nebengestein hinüber. Neben kaolinartigen, weissen, erdigen Zersetzungsprodukten der


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