Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . esChristentums gehen in dem Grabdenkmal des Quattrocento eine eigenartige Ver-bindung ein, die eine Modifikation beider für einen harmonischen Ausdruck bedingt. In der Literatur bringt diese Vermengung «der Gegenwart mit der Antii<e auf kirclilichemGebiete» Wunderiiclil<eiten, ja Absurditäten iiervor, im Grabmal allein gelingt es einemursprünglichen Schöpfergeist, die an sich kontrairen Elemente zu einer bestrickendenHarmonie zu vereinen. Ein volkstümlicher Realitätsgeist hat dabei Pose und Pathoszu verhin
Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . esChristentums gehen in dem Grabdenkmal des Quattrocento eine eigenartige Ver-bindung ein, die eine Modifikation beider für einen harmonischen Ausdruck bedingt. In der Literatur bringt diese Vermengung «der Gegenwart mit der Antii<e auf kirclilichemGebiete» Wunderiiclil<eiten, ja Absurditäten iiervor, im Grabmal allein gelingt es einemursprünglichen Schöpfergeist, die an sich kontrairen Elemente zu einer bestrickendenHarmonie zu vereinen. Ein volkstümlicher Realitätsgeist hat dabei Pose und Pathoszu verhindern gewusst. Der formale Bruch mit dem Trecento, die kompositioneilenModifikationen vollziehen sich nur allmählich. Die Verherrlichung des Toten nimmtin einer sich gleichfalls langsam steigernden Weise bis zum Cinquecento in der Hochrenaissance wird die Heroisierung des Toten zur vollendeten Tat-sache. Hier ist es Michelangelo, der den Gestalten seiner Mediceergrabmälern denOdem seines Genius und damit eine göttliche Weihe zu verleihen verstanden hat. — 88. Abb. 40. IV. DIE GRABMONUMENTE DES ÜBERGANGES UND DIE ENTSTEHUNG DERFLORENTINER GRABMALSTYPEN DES QUATTROCENTO. A. Das Grabmal Johann XXIII. (Taf. II). In Donatellos künstlerischer Persönlichkeit hat sich der Kampf des Alten mit demNeuen vollzogen. Der Sieg des neuen Geistes ist auch in seinen Werken nurallmählich zutage getreten. Mittelalter und Renaissance haben ja zugleich an seinerWiege gestanden und nirgends lässt sich dies deutlicher verfolgen als an seinemCosciagrabmal im Baptisterium San Giovanni zu Florenz. «Die Geschichte Johann des XXIII. ist eines der merkwürdigsten Beispiele vondei- tragischen Macht der Verhältnisse, welche den Willen des einzelnen durchSelbstverschuldung umstricken, so dass er sich in selbst gesponnenen Netzen rettungs-los verfängt.» .... «Baltasar Coscia stammt aus einem edlen Hause Neapels. Inseiner Jugend soll er mit seinen Brüdern das einträgliche Geschä
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