. Abhandlungen. Science -- Societies, etc. Vorwort. Von den pathogenen Protozoen sind die Amöljen bisher am mangelhaftesten erforscht. Wenn auch das letzte Jahrzehnt manche Fortschritte gebracht hat, so gilt doch immer noch der Ausspruch Schaudinns, daß „die Kategorie der Amoebaea ein durchaus künstlicher Notbehelf, ein Sammeltopf der heterogensten Elemente sei". Am dringendsten ist die genauere Erforschung der Ruhramöben, welche noch immer ganz ungenügend bekannt sind. Wenn auch bei einzelnen Formen der Entwicklungs- gang beschrieben ist, so bedürfen wichtige Punkte, besonders ihre Einwi


. Abhandlungen. Science -- Societies, etc. Vorwort. Von den pathogenen Protozoen sind die Amöljen bisher am mangelhaftesten erforscht. Wenn auch das letzte Jahrzehnt manche Fortschritte gebracht hat, so gilt doch immer noch der Ausspruch Schaudinns, daß „die Kategorie der Amoebaea ein durchaus künstlicher Notbehelf, ein Sammeltopf der heterogensten Elemente sei". Am dringendsten ist die genauere Erforschung der Ruhramöben, welche noch immer ganz ungenügend bekannt sind. Wenn auch bei einzelnen Formen der Entwicklungs- gang beschrieben ist, so bedürfen wichtige Punkte, besonders ihre Einwirkung auf die befallenen Gewebe, ilire Verbreitungsweise und ihre Bekämpfung, noch weiterer Aufklärung. Aber auch sonst sind — freilich vereinzelte — Befunde von Amöben bei mensch- lichen und tierischen Erkrankungen beschrieben worden. Noch häufiger mögen amöben- verdächtige Zellen gesehen worden sein, ohne daß eine Entscheidung möglich war, ob es sich um körperliche oder körperfi'emde Gebilde handelte. Schließlich hat speziell die Geschwulstforschung ein Interesse an der endgültigen Aufklärung der Bedeutung der Leydenla gcmmipant. Hier ist nach Schaudinn die Züclitung in eiweißreichen Flüssigkeiten (Ascites) auch bei Zimmertemperatur möglich. Und da der Parasit nach dem letzten Erklärungsversuch Schaudinns auf abnorme Entwicklungsformen aus dem Darm verirrter harmloser Darmbewohner, des Pihizopoden Chlaminlopltrys stercorea, zurückzuführen ist, so wäre zu erwarten, daß eine Züchtung möglich wäre. Auch werden von Behla sowie neuerdings von Schmidt zflchtbare Mi/xomi/cctcn mit Amöboidstadien als Krebserreger beschrieben. Aus diesen Gründen wurden in der parasitologisclien Abteilung des Instituts für Krebsforschung seit mehreren Jahren Untersuchungen über die gerade auf dem Gebiet der Amöbenforschung strittigen Fragen angestellt. Um zunächst die am einfachsten scheinenden Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen der bei der Zersetzung orga


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