. Instrumentationslehre, von Hector Berlioz. Ergänzt und rev. von Richard Strauss. 225. Ich habe niemals eine Militärmusik von weitemanhören können, ohne von diesem weiblichen Klang-charakter der Klarinetten aufs lebhafteste bewegtzu werden und Eindrücke ähnlicher Art, wie siedas Lesen alter Heldengedichte zurückläßt, zu er-halten. Dieser schöne Instrumental-Sopran, beistarker Besetzung so widerhallend, so reich aneindringlichen Lauten, gewinnt im Solo soviel anZartheit, an Farbenreichtum, an geheimnißvoll Rüh-rendem, als er an Kraft und Glanz einbüßt. Es gibtnichts so Jungfräuliches, nichts s


. Instrumentationslehre, von Hector Berlioz. Ergänzt und rev. von Richard Strauss. 225. Ich habe niemals eine Militärmusik von weitemanhören können, ohne von diesem weiblichen Klang-charakter der Klarinetten aufs lebhafteste bewegtzu werden und Eindrücke ähnlicher Art, wie siedas Lesen alter Heldengedichte zurückläßt, zu er-halten. Dieser schöne Instrumental-Sopran, beistarker Besetzung so widerhallend, so reich aneindringlichen Lauten, gewinnt im Solo soviel anZartheit, an Farbenreichtum, an geheimnißvoll Rüh-rendem, als er an Kraft und Glanz einbüßt. Es gibtnichts so Jungfräuliches, nichts so Lauteres alsdas Kolorit, welches gewisse Melodien durch denKlang einer Klarinette in mittlerer Tonlage erhal-ten, falls ein geschickter Virtuos sie spielt. So schön dies empfunden ist, es ist doch etwaseinseitig. Nach meiner Ansicht gibt die Klarinet-te bei richtiger Registeranwendung, Melodiefüh-rung und entsprechender Mischung mit anderenGruppen alle Gefühlsabstufungen her. So ist die-selbe bei Weber so süß jungfräuliche Klarinette inWagners Parsifal zur Verk


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