. Die Gartenwelt. Gardening. Flieder-Spättreiberei durch Errichtung von Nothäusern. Bild 1. Die Errichtung des Gewächshauses. Blumengärtnerei. Die Kultur und Treiberei des Flieders. Von Oswald Rudolph, Gärtnereibesitzer, Dresden-Mockritz. In der Vorkriegszeit wurde in einer Fachzeitung von einem Blumengeschäftsinhaber einmal die Frage aufgeworfen: „Deutscher oder holländischer Flieder?" und dabei der holländische Flieder über den grünen Klee gelobt. Ich gebe zu, daß der Holländer mit der Fliederkultur und -treiberei hervorragende Erfolge erzielt. Aber sollte das nicht auch bei uns möglich
. Die Gartenwelt. Gardening. Flieder-Spättreiberei durch Errichtung von Nothäusern. Bild 1. Die Errichtung des Gewächshauses. Blumengärtnerei. Die Kultur und Treiberei des Flieders. Von Oswald Rudolph, Gärtnereibesitzer, Dresden-Mockritz. In der Vorkriegszeit wurde in einer Fachzeitung von einem Blumengeschäftsinhaber einmal die Frage aufgeworfen: „Deutscher oder holländischer Flieder?" und dabei der holländische Flieder über den grünen Klee gelobt. Ich gebe zu, daß der Holländer mit der Fliederkultur und -treiberei hervorragende Erfolge erzielt. Aber sollte das nicht auch bei uns möglich sein? Ich behaupte: Ja! Ueberhaupt bin ich grundsätzlicher Gegner jeglicher entbehr- lichen Einfuhr gärtnerischer Erzeugnisse aus dem Auslande, ob aus neutralem oder feindlichem, ist ganz gleich, und stehe auf dem Standpunkte, daß alles daran gesetzt werden muß, damit wir deutschen Gärtner ebensolche oder noch bessere Ware herzustell ;n in der Lage sind als das Ausland. Zur Fliederkultur muß man, will man Erfolge haben, über einen Boden verfügen, auf dem Flieder wächst. Steht solcher nicht zur Verfügung, dann lasse man lieber die Hände weg von der Fliederkultur. Ist man nicht von vorn- herein sicher, daß man eine hervor- ragende Qualität erzieht, dann ist Flieder- kultur und -treiberei nicht lohnend; denn das nur nebenbei: Fliedertreiberei ist besonders heute bei einem Kokspreis von 28 M der Hektoliter eine teure Kultur. — Es ist grundfalsch, beim Einkauf von Veredlungsunterlagen etwa dargMtalt zu sparen, daß man sdiwache, möglichst billige Wildlinge kauft. Die stärksten sind stets die besten, daher die billigsten. Ob aber bei dem heutigen Preis von 1000 bis 1200 M für tausend Unterlagen noch große Fliederkulturen angelegt werden, bezweifle ich stark. Am verwerflichsten ist es, etwa Aus- läufer von alten Pflanzen zum Veredeln zu benutzen. Diese machen wieder ebenso viele Ausläufer, und das fortdauernde Ausputzen verteuert die Kultur sehr. I
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